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Rea bricht das Schweigen: Gründe für neuen Crew-Chief

Von Gordon Ritchie
Jonathan Rea mit seinem neuen Crew-Chief Oriol «Uri» Pallares

Jonathan Rea mit seinem neuen Crew-Chief Oriol «Uri» Pallares

Superbike-Ass Jonathan Rea (Yamaha) arbeitet in Jerez zum ersten Mal mit seinem neuen Crew-Chief Oriol Pallares zusammen. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet er die Gründe für die Neubesetzung dieser Position.

Jonathan Rea hatte eine schwierige erste Superbike-Saison mit Yamaha. Das Jahr beendete er nur auf Rang 13 in der Gesamtwertung, was die schlechteste Platzierung des sechsfachen Weltmeisters in seiner langen Karriere in der seriennahen Meisterschaft ist.

Yamaha treibt einen hohen Aufwand, um die R1 konkurrenzfähiger zu machen. Zudem gab es eine wichtige Veränderung im personellen Umfeld von Rea: Oriol «Uri» Pallares, sein langjähriger Chefmechaniker, wurde zu seinem neuen Crew-Chief ernannt. Pallares wechselte mit Rea von Kawasaki zu Yamaha und tritt nun in die Fußstapfen von Andrew Pitt.

«Die Entscheidung, den Crew-Chief zu ändern, kam hauptsächlich von mir, denn wir mussten die Dynamik ändern. Andrew war unglaublich, er hat sehr hart gearbeitet. Vieles war sehr gut, aber wenn ich zurückblicke und das Jahr reflektiere, dann denke ich, dass das Team nicht das Beste aus mir herausholte», ist Rea überzeugt. «Ich fühlte, dass ich mehr Potenzial habe, als ich zeigen konnte. Ich begann, an mir selbst zu zweifeln und hatte das Gefühl, etwas verändern zu müssen. Aber Andrew ist auch ein sehr enger Freund.»

Beim Jerez-Test am 26. und 27. November arbeiten Uri, wie er von allen genannt wird, und Rea das erste Mal in der neuen Konstellation zusammen. «Uri hat unglaubliche technische Fähigkeiten. Wir haben zusammen Rennen und Meisterschaften gewonnen, er versteht mich als Person und als Fahrer. Ich glaube, wir können das nutzen und es hat einen positiven Einfluss auf mich und meine Vorbereitung», betonte der 37-Jährige in Jerez gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich möchte in der Lage sein, das Beste aus mir herausholen, denn das war bislang nicht der Fall. Diese Jungs an der Spitze haben Pakete, mit denen sie Magisches zeigen können. Ich möchte Uri nicht zu viel Druck machen, aber wir sind ein Werksteam und Yamaha betreibt einen höllischen Aufwand. Wir sind nicht hier, um das Qualifying auf Position 15 zu beenden und um einen Top-10-Platz zu kämpfen. Das Potenzial des Bikes ist so viel höher. Vielleicht ist es die Veränderung, die wir brauchen.»

Ist es nicht ungewöhnlich für ein Werksteam, jemanden zum Crew-Chief zu machen, der keine Erfahrung in dieser Position hat? «Für mich geht es um Folgendes: Es ist ein sehr bedeutender Job und Erfahrung ist wichtig, aber den Fahrer zu kennen und die richtigen Arbeitsmethoden zu haben, sind die wichtigsten Eigenschaften», räumte Rea ein. «Du kannst im Paddock Leute fragen, die Genies mit viel Erfahrung an ihrer Seite hatten, aber mit denen es sehr schwer war, zusammenzuarbeiten. Ich hatte viele gute Crew-Chiefs, aber einer der besten und cleversten in meiner Karriere war Pere Riba. Er hat seine Karriere als Crew-Chief erst spät gestartet, aber er verstand die Leute und holte das Beste aus ihnen heraus. Wir haben hervorragend zusammengearbeitet. Wenn er eine Antwort nicht wusste, war er nicht zu stolz, um jemanden danach zu fragen. Dieses Ethos möchten wir jetzt wieder erreichen. Ich denke, es ist keine verrückte und überstürzte Entscheidung.»

Der erste Tag in Jerez verlief positiv für Rea, am Ende war er auf Platz 2 in der Zeitenliste zu finden. Und wie war der erste Tag mit Uri? «Für ihn war es sicher stressig, denn jeder beobachtet dich. Alle waren sehr beeindruckt, wie er gearbeitet hat und er hatte einen großartigen ersten Tag. Die Techniker applaudierten ihm», freute sich Rea. «Ich bin gespannt, was es bringt, aber es muss besser werden, denn dieses Jahr war nicht gut genug. Hoffentlich kann er das Beste aus mir herausholen.»

 

Zeiten SBK-Test Jerez, Dienstag (26. November):
Pos Fahrer Kategorie Motorrad Zeit Diff
1. Garrett Gerloff (USA) SBK-WM Kawasaki 1:38,861 min
2. Jonathan Rea (GB) SBK-WM Yamaha 1:39,429 0,568 sec
3. Andrea Locatelli (I) SBK-WM Yamaha 1:39,599 0,738
4. Sam Lowes (GB) SBK-WM Ducati 1:39,609 0,748
5. Florian Marino (F) SBK-WM Bimota 1:39,981 1,120
6. Valentin Debise (F) SSP-WM Ducati 1:43,765 4,904
7. Kaito Toba (J) SSP-WM Honda 1:43,851 4,990
8. Marcel Schrötter (D) SSP-WM Ducati 1:44,757 5,896
9. Ondrej Vostatek (CZ) SSP-WM Ducati 1:44,851 5,990

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