Unnahbarer Nicolò Bulega: Nur ein Missverständnis
So euphorisch ist Nicolo Bulega nach einem zweiten Platz
Nicolò Bulega ist kein typischer Italiener, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Wo andere gestenreich Geschichten erzählen, geht der Vizeweltmeister sparsam und bedacht mit seinen Worten um und gibt sich eher wortkarg. Der Ducati-Pilot wirkt deshalb unnahbar; von einer Menschentraube ist er nur selten umgeben.
Eine gute Miene zum bösen Spiel machen, das kann Bulega nicht. «Ich bin ein Typ, der nichts vortäuschen kann», gesteht der Italiener unseren Kollegen von GPOne. «Grundsätzlich bin ich offen und spontan. Wenn mir jemand auf den Keks geht, zeige ich ihm das auch – es ist aber umgekehrt genau so. Ich weiß, dass ich deshalb oft unausstehlich rüberkomme. Das liegt dann aber nicht daran, dass ich eingebildet bin.»
Nur im Kreis seines Teams und Freunden wirkt der 25-Jährige gelöst. «Manchmal mache ich diesen Eindruck auf andere, weil ich Fremden gegenüber verschlossen bin und Menschen nicht so schnell vertraue. Das wirkt dann arrogant, was ich aber überhaupt nicht bin», beteuert Bulega. «Mit denen, die ich gut kenne, plaudere ich und mache Scherze.»