Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Gerloff wünscht sich mehr Konstanz als mit BMW

Von Stephan Moosbrugger
Garrett Gerloff

Garrett Gerloff

Garrett Gerloff (Kawasaki) war am ersten Tag in Jerez bei den Schnellsten dabei. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com schilderte er seine Eindrücke über die ZX10-RR und seine Erwartungen an die kommende Superbike-Saison.

Am ersten Tag des Superbike-Tests auf dem Circuito de Jerez erzielte Garrett Gerloff (Puccetti Kawasaki) die viertschnellste Zeit – der US-Amerikaner hatte 0,601sec Rückstand auf den Tagesschnellsten Nicolo Bulega (Ducati). Der positive Trend setzte sich somit fort, denn schon bei den ersten beiden Tests im Oktober und November des letzten Jahres kam Gerloff mit der ZX-10RR gut zurecht.

Im Unterschied zum letzten Jahr, als der 29-Jährige noch bei BMW unter Vertrag stand, darf er jetzt über sein neues Arbeitsgerät sprechen. «Das Bike ist sehr weit entwickelt. Wenn ich es fahre, spüre ich, dass es auf einem guten Level ist», schilderte Gerloff seine Eindrücke. «Ich habe das so nicht ganz erwartet, also ist es eine schöne Überraschung, wenn ich mit dem Motorrad sofort schnell fahren und ans Limit gehen kann – denn das ist eines der wichtigsten Dinge. Wenn du fährst und du nicht weißt, wo das Limit ist, ist es hart, um mehr zu pushen. Mit der BMW hatte ich diesbezüglich auf manchen Strecken Probleme, aber am Ende des Jahres war es dann sehr gut.»

Die letzten beiden Jahre mit BMW verliefen für Gerloff durchwachsen. 2024 wurde er Neunter in der Gesamtwertung, im letzten Saisondrittel schaffte er in Magny-Cours und Aragon zwei Podestplätze. Was ihm fehlte, war vor allem die Konstanz mit der BMW M1000RR.

Auf der Kawasaki fühlte sich der Texaner auf Anhieb wohl – ist es ein einfach zu fahrendes Motorrad? «Ja, ich denke schon. Der Motor hat sehr viel Drehmoment, in der Mitte der Kurve in voller Schräglage kann das manchmal etwas schwierig sein. Aber generell ist es ein sehr ausgeglichenes Bike. Ich bin viele Runden gefahren, aber es fühlte sich nicht so an – das ist positiv», lautete sein Resümee.

Ein Grund, weshalb Kawasaki das Bimota-Team ins Leben gerufen hat, ist, weil die ZX-10RR am Ende der Entwicklung angekommen ist. Somit kann Gerloff während der Saison nicht allzu viele Entwicklungsschritte und neue Teile erwarten. «Ja, was ich weiß, gibt es keine Updates in Sachen Chassis, etc. Aber es wird vermutlich Upgrades beim Motor geben», erklärte er. «Aber Alex Lowes hat letztes Jahr einige beeindruckende Dinge mit demselben Bike zustande gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass das Level in der Superbike-WM in diesem Jahr höher sein wird, aber wenn ich konstanter sein kann und mich auf dem Bike mehr und mehr verbessere, dann hoffe ich, dass ich ähnliches erreichen kann.»

Bei BMW war Gerloff 2024 nicht im Werksteam, aber mit der Bonovo-Mannschaft sehr nah dran. Puccetti Racing ist jetzt das Werksteam von Kawasaki – fühlt es sich auch als so eines an? «Ja, es fühlt sich zu 100 Prozent wie ein Werksteam an. Zum Beispiel waren am ersten Tag die drei Jungs von Showa den ganzen Tag bei mir – das ist eine super Unterstützung», freute sich Gerloff. «Auch einige Leute von KRT kamen immer wieder in der Box vorbei, um zu sehen was passiert. Ich fühle sehr viel Unterstützung von ihnen, das ist schön und mehr als ich erwartet hatte.»

Was sind seine Erwartungen an die kommende Saison? «Ich hoffe, dass ich konstant sein kann, das ist mein größtes Ziel. Konstant in den Top-6 oder Top-5 zu sein wäre schön, auch ein Podium. Wenn ich das schaffe, dann bin ich happy. Mit der Konstanz hatte ich mit der BMW und auch mit der Yamaha zu kämpfen.»

Zeiten Superbike-WM-Test Jerez (22.1.):

1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:38,731 min
2. Andrea Iannone (I), Ducati, +0,450 sec
3. Scott Redding (GB), Ducati, +0,549
4. Garrett Gerloff (USA), Kawasaki, +0,601
5. Axel Bassani (I), Bimota, +0,732
6. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,817
7. Xavi Vierge (E), Honda, +1,185
8. Alvaro Bautista (E), Ducati, +1,404
9. Sam Lowes (GB), Ducati, +1,476
10. Alex Lowes (GB), Bimota, +1,539
11. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,554
12. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +1,562
13. Jonathan Rea (GB), Yamaha, +1,637
14. Ryan Vickers (GB), Ducati, +1,855
15. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +2,258
16. Markus Reiterberger (D), BMW, +2,545
17. Bahattin Sofuoglu (TR), Yamaha, +2,565
18. Yari Montella (I), Ducati, +2,577
19. Dominique Aegerter (CH), Yamaha, +2,757
20. Tetsuya Nagashima (J), Honda, +2,767
21. Borja Gomez (E), Honda, +2,794
22. Tito Rabat (E), Yamaha, +2,860
23. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,984
24. Xavi Fores (E), Bimota, +3,195
25. Sylvain Guintoli (F), BMW, +4,056

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