Davide Giugliano: Der schnelle Aprilia-Bändiger
Im Nassen fuhr Davide Giugliano sogar Bestzeit
Wer Davide Giugliano (23) auf der Strecke zuschaute konnte sich nicht dem Eindruck erwehren, er habe es mit einem Rodeo-Cowboy zu tun. Jeden Kurvenausgang war der Italiener in Jerez mit seiner schlingernden Aprilia in akuter Sturzgefahr. Dass er in zwei Tagen nur einmal zu Boden ging, hat nicht nur mich gewundert.
Doch Giugliano ist schnell, das hat er schon mit zwei Podestplätzen 2012 bewiesen, in seiner ersten Superbike-WM-Saison. Dass ihm der Umstieg von der 1200 ccm grossen Zweizylinder-Ducati auf den 1000-ccm-Vierzylinder von Aprilia problemlos gelungen ist, beweist die zweitschnellste Zeit bei den Testfahrten in Jerez diese Woche Dienstag und Mittwoch. Ganz nebenbei war er auch schneller als die beiden Werksfahrer Eugene Laverty und Sylvain Guintoli.
«Ich hatte sofort ein gutes Gefühl für die Aprilia», unterstrich der Superstock-1000-Champion von 2011. «Dass ich schnelle Zeiten fahren konnte, hat mich gefreut. Wichtiger war aber, dass wir verstanden haben wie das Motorrad funktioniert. Bis ich alles aus der RSV4 herausholen kann, wird aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.»
Aprilia schickt 2013 vier Fahrer in den Titelkampf der Superbike-WM: Die beiden Werkspiloten Eugene Laverty und Sylvain Guintoli sowie die Privatiers Davide Giugliano (Althea) und Michel Fabrizio (Red Devils Roma). «Zu Saisonbeginn werden alle vier identisches Material haben», versicherte Aprilia-Rennchef Gigi Dall’Igna gegenüber SPEEDWEEK.de. Während der Saison werden die Privatteams jeweils eine Entwicklungsstufe hinterher sein.