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Nie dagewesenes Pech für BMW, Melandri und Davies

Von Ivo Schützbach
Melandri (33) fährt nur noch selten vor Davies

Melandri (33) fährt nur noch selten vor Davies

BMW hatte das Pech bei der Superbike-WM in Assen gepachtet. Stürze und ungewöhnliche technische Probleme ruinierten das Wochenende.

Nach dem Doppelsieg von Chaz Davies in Spanien war die BMW-Truppe mit geschwollener Brust nach Assen gereist. Doch von Weiß-Blau war nicht viel zu sehen, ein fünfter Rang die beste Platzierung.

Andrea Buzzoni, Verantwortlicher des Superbike-Projekts bei BMW Italia, setzte sich mit SPEEDWEEK.com an einen Tisch.

Betrachten wir nur die Ergebnisse von Assen, war der Sonntag eine Katastrophe für BMW. Chaz Davies Siebter und Fünfter, Marco Melandri einmal ausgefallen, im zweiten Rennen nur Achter.

Wir haben ein stabiles Paket. Wenn wir von Spitzenleistungen in einem Rennen reden, fangen wir aber jede Woche bei null an. Aus Punktesicht sind die Resultate in Assen nicht besonders positiv. Aber wenn wir uns anschauen, was während des Wochenendes alles passiert ist, haben wir noch gut reagiert und das Beste herausgeholt.

Was lief den alles schief?

Erst hat es Chaz Davies wegen Motorproblemen nicht in die Superpole geschafft. Dann ist er am Sonntagmorgen im Warm-up gestürzt. Es war ein ganz harmloser Ausrutscher. Weil die Kiesbetten in Assen so tief und die Steine darin so groß sind, neigen die Motorräder zum Überschlagen. Chaz’ Motorrad hat sich mehrfach überschlagen, es war komplett zerstört. Die Crew von Chaz hat dann ein Wunder vollbracht und innerhalb von zwei Stunden ein Motorrad von null aufgebaut. Weil wir erst in letzter Sekunde fertig wurden, durfte Davies nicht von seinem Startplatz losfahren, sondern musste nach ganz hinten in der Startaufstellung. In der sechsten Runde war er bereits Siebter. Okay, dann ging es nicht mehr weiter nach vorne.

Während bei Chaz viel Aufregung herrschte, war bei Marco alles okay – bis zum Warm-up am Morgen. Er war optimistisch für die Rennen. Dann ist ihm in der Einführungsrunde zum ersten Lauf die Kette gerissen. Das passiert nur alle fünf Jahre. Im zweiten Lauf ging ein Speedsensor kaputt und die Elektronik arbeitete nicht mehr richtig.

Im Superstock-1000-Cup hat Sylvain Barrier das Rennen um einen Zentimeter verloren, damit kann ich noch leben. Greg Gildendhuys ist an fünfter Position liegend mit gebrochenem Ritzel ausgefallen, so etwas habe ich noch nie gesehen.

Waren die schlechten Ergebnisse in Assen wirklich nur Pech oder fehlte es auch an Performance?

Bei Chaz Davies war es Pech. Er musste im ersten Lauf vom letzten Platz aus starten, damit ist er mental gut umgegangen. Wenn ich etwas Positives sehen will, dann seinen starken Charakter. Langfristig werden wir davon profitieren.

Für Marco Melandri sind wir mit dem Set-up des Motorrades noch nicht dort, wie er es braucht.

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