Honda: Rea und Haslam warten auf bessere Elektronik
Das Experiment HRC-Elektronik ging für Pata Honda letztes Jahr gründlich in die Hose. Das ausgefeilte MotoGP-System passte nie perfekt zur Honda Fireblade und den vorgeschriebenen Einheitsreifen von Pirelli. Von der Honda Racing Corporation (HRC) in Japan kam zudem nicht die Unterstützung, die sich das Superbike-Team erhofft hatte. Für die laufende Saison stellte Honda-Partner Ten Kate auf eine eigene Elektronik um, die zusammen mit den Spezialisten von Cosworth entwickelt wurde.
Durchaus erfolgreich, wie beim Saisonstart in Australien Ende Februar zu sehen war. Honda hat aufgeholt, doch zur Spitze fehlt noch ein gutes Stück. «Wir müssen mit den Ergebnissen zufrieden sein, denn im Vergleich zur letzten Saison haben wir uns massiv verbessert», urteilte Jonathan Rea nach den Plätzen 6 und 5. «Uns ist bewusst, wo wir uns verbessern müssen.»
So viel wie vergangenen Winter hat das Honda-Team noch nie getestet. «Wir hatten einen umfangreichen Entwicklungsplan und der mündete in einer Vielzahl neuer Teile», erklärte Teammanager Ronald ten Kate SPEEDWEEK.com. «Die Elektronik wurde im Winter massiv erweitert. Ich glaube fest daran, dass wir Rennen und vielleicht sogar die Weltmeisterschaft gewinnen können.»
Momentan sind Aprilia und Suzuki deutlich voraus, Kawasaki unter normalen Umständen ebenso. Ducati hat sich stark verbessert. Und die WM-Bilanz von Honda ist bis auf einzelne Rennsiege seit 2007 nicht berauschend. Damals wurde der Engländer James Toseland Weltmeister, seitdem beendete nie mehr ein Honda-Pilot die WM in den Top-3. Carlos Checa (2008) und Jonathan Rea (2010) wurden je einmal Vierter.
Bevor mit dem Europa-Auftakt im MotorLand Aragón (Rennen am 13. April) das Testverbot in Kraft tritt, wird Honda weitere sechs bis acht Tage testen, um die neue Elektronik siegfähig zu machen. «Während des letzten Tests vor Australien in Jerez waren wir mit der Elektronik bei 70 Prozent», erklärte ten Kate den Leistungsstand. «Auf Phillip Island waren wir bei 90 Prozent. Seit wir zurück in Europa sind, entwickeln wir den Rest. Vor Aragón werden wir drei Tage in Cartagena und drei in Jerez testen. Falls nötig, hängen wir noch zwei Tage in Alcarras dran. Wenn wir dort fahren müssen, haben wir ein Problem.»