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Pata Honda: 8 PS mehr, aber Riesenprobleme

Von Ivo Schützbach
Für die Superbike-WM auf Phillip Island baute Pata Honda neue Motoren mit deutlich mehr Leistung ein. Womit das Team nicht rechnete: Das Fahrverhalten der Bikes veränderte sich dadurch zum Negativen.

«Das ist eine Megaenttäuschung», sagte Pata-Honda-Pilot Leon Haslam nach Startplatz 9. «Während der Testfahrten war ich so zuversichtlich, ich dachte, dass ich konstant 1:30 min fahren kann. Dann haben wir am Freitag die neue Motor-Konfiguration bekommen und dann wurde auch noch das Wetter schlecht. Dann hatte ich Probleme mit den Bremsen und es ging auch noch ein Sensor kaputt.»

Nichts lief zusammen, Haslam beendete die kombinierten drei Qualifyings nur als Zwölfter und musste den Umweg über Superpole 1 gehen. Mit der schnellsten Zeit dort qualifizierte sich der Vizeweltmeister von 2010 für Superpole 2, in der die Startplätz 1 bis 12 ausgefahren werden.

«In Superpole 1 war ich 0,3 sec schneller, meine letzte Runde in Superpole 2 war schrecklich», fasste Haslam zusammen. «Ich war nur 1/10 schneller als mit einem alten Rennreifen, das war wirklich schlecht. Mit dem Qualifyer hatte ich starkes Chattering. Ich hatte schon oft Probleme damit.»

«Mit dem neuen Motor fühlt sich das Motorrad komplett anders an als während der Tests», beschrieb der Engländer. «Er hat mehr Leistung, die weiche Leistungsentfaltung ging aber verloren. Da müssen wir wieder hin. Wenn Mehrleistung nicht weich einsetzt, dann ist sie nicht besser. Komisch ist, dass Johnny nicht die gleichen Probleme hat.»

Pieter Breddels, der Technische Koordinator des Teams, erklärte dies SPEEDWEEK.com genauer: «Johnny hat die gleichen Probleme wie Leon, er kommt durch seinen Fahrstil aber besser damit zurecht. Johnny ist sehr feinfühlig am Gasgriff, Leon aggressiver.»

Nach den Testfahrten zu Wochenbeginn wechselte das Team die Motoren und baute neue ein, die über das gesamte Drehzahlband 8 PS mehr leisten. «Mit dem alten Motor sind wir 1:30,7 min gefahren, mit dem neuen begannen die Probleme», so Breddels weiter. «Wir dachten, dass die Elektronik einfacher einzustellen wäre, um die Mehrleistung in den Griff zu bekommen.»

Besonders ärgerlich: An Haslams Bike ging der Drehmoment-Sensor kaputt, das Team ist auf diesem Kanal jetzt blind. Ersetzen lässt sich der Sensor vor Ort nicht, weil kein passender dabei ist.

Nach seinen guten Leistungen während der Tests hat der heutige Tag Haslam einen Stich versetzt. Trotzdem sagt er gewohnt kampfbetont: «Ich bin zufrieden damit wie ich fahre. Frustrierend ist, wenn ich wegen verschiedener Dinge, für die ich nichts kann, langsamer bin als Johnny. Wir kennen die Probleme, müssen sie nur lösen. Das Warm-up am Sonntag wird dafür kaum genügen, die zwei Rennen werden hart.»

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