Assen: Der Traditionskurs empfängt die Superbike-WM
Nur wenige Rennstrecken auf der Welt sind so eng mit dem Motorradsport verbunden, wie der Circuit van Drehnte in Assen. Das kommt nicht von ungefähr, denn die 1955 erbaute permanente Rennstrecke wurde speziell auf die Anforderungen von Motorrädern zugeschnitten und wird gerne als 'Kathedrale' bezeichnet. Nach diversen Umbauten schrumpfte der Kurs auf eine Länge von 4542 Meter.
Die Superbike-Weltmeisterschaft gastiert dort ohne Unterbrechung seit 1992. Der «TT Circuit» hat ein anspruchsvolles Layout. Er ist für seine hohen Kurvengeschwindigkeiten und einige wirklich schnelle Richtungswechsel bekannt. Der Kurs verlangt dem Fahrer die volle Konzentration ab, man fährt viel in Schräglage.
Der schnelle und flüssige Streckenverlauf wird von einer engen Spitzkehre unterbrochen, aus der der Pilot das Motorrad gut herausbeschleunigen muss. Das Bike muss sowohl in den schnellen Kurven als auch in der Spitzkehre stabil liegen. Eine weitere Besonderheit der Strecke in Assen sind die vielen nach außen hin überhöhten Kurven. Durch diese Überhöhung haben die Fahrer zusätzlichen Grip und können etwas früher von der Bremse gehen.
Der Asphalt ist sehr aggressiv und trocknet nach Regenschauern sehr schnell ab, entsprechend können die Streckenbedingungen im Verlauf einer Runde extrem wechselhaft sein. Die richtige Reifenwahl ist damit ein Schlüssel zum Sieg. Durch die Beschaffenheit des Streckenbelags und des unvorhersehbaren Wetters ist Assen auch aus Reifensicht interessant. Die thermische Belastung ist zwar nicht besonders hoch, aber die Reifen müssen dem Fahrer ermöglichen, sehr präzise zu fahren.
Im Frühjahr, wenn die Superbike-WM dort gastiert, herrscht in Assen häufig kühles Wetter. Auch in diesem Jahr lässt die aktuelle Vorhersage offen, welche Bedingungen die Superbike-WM am Rennsonntag erwarten wird.
Mit beeindruckenden zehn Laufsiegen ist Carl Fogarty der erfolgreichste Superbike-Pilot in Assen, gefolgt von Troy Bayliss, der sechsmal triumphieren konnte. Erfolgreichster aktiver Teilnehmer ist Honda-Star Jonathan Rea (GB) mit vier Siegen und insgesamt sechs Podestplatzierungen. Im letzten Jahr teilten sich aber der spätere Weltmeister Tom Sykes (Kawasaki) und Eugene Laverty (IRL/Aprilia) die Siege.