Assen, 1.Lauf: Guintoli siegt vor Sykes und Rea
Sylvain Guintoli auf seiner Aprilia RSV4
Obwohl die 4,5 km lange Strecke in den Niederlanden vom nächtlichen Regen noch feucht war, wurde der erste Lauf der Superbike-WM in Assen als Trockenrennen gestartet.
Das Rennen fand ohne Fabien Foret statt, der nach einem Crash im Warm-up über Schmerzen klagte. Dafür hatte die Rennleitung Gnade mit Toth-Pilot Peter Sebestyen, der in jedem Training die 107%-Hürde verpasste und erst im Warm-up die Qualifikation für die Rennen schaffte. Der Ungar spielte im Rennen trotzdem keine Rolle.
Der erste Lauf war spannend, auch durch die gemischten Streckenbedingungen. Stellenweise war die Piste noch nass, besonders abseits der Ideallinie. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Am besten kamen Sylvain Guintoli (Aprilia) und Tom Sykes (Kawasaki) mit der rutschigen Piste zurecht. Ein Rennabbruch wegen Öl auf der Strecke entschied den ersten Superbike-Lauf zu Gunsten des Franzosen. Platz 3 ging an Pata Honda-Pilot Jonathan Rea. Pole-Setter Loris Baz (Kawasaki) musste sich mit Rang 4 begnügen.
Marco Melandri (6.) war vom Speed weitab der Spitze, verteidigte aber geschickt den fünften Rang wodurch sich auch der grössere Rückstand ab Platz 5 erklärte. Letztendlich fand nur Toni Elias einen Weg am Aprilia-Star vorbei. Chaz Davies (Ducati), Leon Haslam (Honda), Alex Lowes (Suzuki) und Niccolò Canepe vervollständigen die Top-10.
Unter den zahlreichen Ausfällen waren beide EBR-Piloten (Motorschaden) sowie Suzuki-Ass Eugene Laverty und Davide Giugliano (Ducati) – beide per Sturz.
So lief das Rennen:
Start: Guintoli vor Rea, Sykes und Baz und Melandri. Giugliano und Blitzstarter Davies
Runde 1: Giugliano überholt Melandri – und stürzt. Guintoli kommt mit einer Sekunde Vorprung aus der ersten Runde, Sykes schnappt sich Rea, dann Baz. Melandri auf P5 bereits 4 sec zurück.
Runde 2: Davies macht Druck auf Melandri, der das Feld aufhält. Hinter dem Ducati-Pilot folgt mit Canepa das beste Evo-Bike.
Runde 3: Elias überholt Davies und macht Jagd auf Melandri – der Werkspilot fährt 3 sec langsamer als die Spitze. Sykes fällt nach einem Fehler hinter Rea und Baz zurück.
Runde 4: Guintoli mit 2,5 sec Vorsprung auf Rea, Baz und Sykes. Melandri immer noch Fünfter, aber bereits 10 sec zurück. Bis Laverty auf 11 beträgt der Rückstand 12 sec.
Runde 5: Guintoli bleibt der schnellste Mann auf der Strecke und fährt 0,5 sec schneller als Rea. Sykes hat die kleine Lücke zu Rea und Baz wieder geschlossen.
Runde 7: Aaron Yates mit der EBR (Buell) rollt mit Motorschaden aus, Sturz von Eugene Laverty (Suzuki). Sykes schnappt sich Rea und Baz.
Runde 8: Sykes fährt seinem Teamkollegen um eine Sekunde davon, Guintoli ist aber bereits um 4,9 sec enteilt. Melandri hält in fast bewundernswerter Manier Davies, Elias und Haslam in Schach.
Runde 9: Sturz von Bimota-Pilot Christian Iddon, Michel Fabrizio legt einen Boxenstopp ein
Runde 10: Sykes verkürzt auf 4 sec Rückstand
Runde 11: Melandris Verfolger wechseln ständig, einen Weg am Aprilia-Piloten finden sie aber nicht vorbei – bis jetzt. Lowes (10./Suzuki) überholt Canepa (Evo-Ducati)
Runde 12: Sykes fährt mittlerweile 0,4 sec pro Runde schneller als Guintoli. Der aktuelle Rückstand beträgt nur noch 3,4 sec. Rea und Baz kämpfen um Platz 3. Melandris Bollwerk ist geknackt: Zuerst Elias und dann Davies kämpfen sich am Aprilia-Star vorbei.
Runde 14: Guintolis Vorsprung schrumpft weiter, Sykes holt 0,6 sec pro Runde auf und liegt nur noch 2,2 sec hinter dem Franzosen. Rea kann sich etwas Luft zu Baz verschaffen. Melandri schnappt sich Platz 6 von Davies.
Runde 16: Guintoli spürt bereits dem heissen Atem vom Weltmeister und wehrt sich verbissen. Trotzdem kommt Sykes auf 1,3 sec heran. Rea und Baz wieder im Zweikampf um P3. Elias hat sich frei gefahren und hat Platz 5 sicher – mit 23 sec Rückstand auf die Spitze.
Runde 17: Auch Geoff May mit der zweiten EBR mit Motorschaden. Der US-Amerikaner verteilt das Öl seiner Buell auf der Piste, unter anderem durch die Schikane. Das Rennen wird abgebrochen, Guintoli siegt vor Sykes und Rea.