Portimão, 2. Lauf: Aprilia-Drama mit Honda-Regensieg!
Die Superbike-Asse staunten nicht schlecht, als es nach dem Rennen der Supersport-WM heftigst regnete. In Windeseile wurde Regenreifen eingebaut und die Fahrwerke auf die geänderten Bedingungen eingestellt. Doch es war ein Lotteriespiel, im Nassen wurde an diesem Wochenende in Portimão noch nie gefahren. Es war klar: Die Kräfteverhältnisse würden kräftig durcheinandergewürfelt!
Vorweg: Es war ein ereignisreiches Rennen. Ein Frühstart, ungezählte berholmanöver und dramatische Stürze sorgten für kurzweilige Unterhaltung.
Als strahlender Sieger fuhr Honda-Star Jonathan Rea über den Zielstrich. Der Brite gehört im Regen immer zu den besten Piloten - aber er stand wenige Runden vor dem Ende zur Überholung durch die Aprilia-Asse Marco Melandri und Sylvain Guintoli an. Ein Fehler von Guintoli, der beide Aprilia-Piloten aus dem Sattel riss, machte Rea den Sieg ein wenig leichter.
An die Stelle der Aprilias traten die Ducati-Piloten Davide Giugliano und Chaz Davies, die in der zweiten Rennhälfte starke Rundenzeiten fuhren und sich die Positionen hinter Rea redlich verdienten. Alex Lowes (Suzuki) wurde nach einem ebenso starken Rennen guter Vierter.
Weltmeister Tom Sykes wurde in einem schwierigen Rennen Achter, dabei kämpfte er in den ersten Rennhälfte um das Podium. Dann brachen aber seine Rundenzeiten ein und der Kawasaki-Pilot wurde gnadenlos nach hinten durchgereicht.
Verhalten auch nur der Auftritt von Eugene Laverty (P9), der in Portimao in beiden Rennen im Schatten seines Suzuki-Teamkollegen Alex Lowes stand.
Bester der Evo-Piloten wurde Sylvain Barrier (BMW) auf der elften Position.
So lief das Rennen:
Start: Sykes kommt gut weg, Jonathan Rea noch besser. Der Honda-Pilot geht vor dem Weltmeister, Chaz Davies, Melandri, Guintoli und Baz in Führung.
Runde 1: Rea um eine Sekunde vor vor Sykes, Davies, Melandri, Guintoli und Haslam! Barrier mit der Evo-BMW auf P9, Laverty nur auf P13.
Runde 2: Rea schon 2,3 sec vorn, auch Sykes hat ein Polster von 1,2 sec auf Davies. Dem Ducati-Piloten stecken Melandri, Guintoli und Baz im Nacken.
Runde 3: Rea führt 0,7 sec schneller als Sykes und sogar 1,3 sec schneller als Davies, Melandri und Guintoli.
Runde 4: Fehler Loris Baz – der Kawasaki-Pilot reiht sich als 8. wieder ein. Guintoli (P3) quetscht sich zuerst an Melandri, dann auch an Davies vorbei. Haslam fährt auf P6 starke Zeiten – nur Rea ist schneller.
Runde 6: Rea 5 sec vor Sykes, der Kawasaki-Pilot 1,7 sec vor Melandri und Guintoli, die sich einen beherzten Fight um P3 liefern. Davies, Haslam und Giugliano raufen um P5.
Runde 7: Buell-Pilot Geoff May gibt das Rennen an der Box auf – schon wieder. Melandri hat die Lücke zu Sykes geschlossen und geht sofort vorbei, auch Guintoli hat keine Schwierigkeiten und lässt den Briten stehen.
Runde 9: Rea jetzt 4,6 sec vor Melandri, 5,6 sec vor Guintoli. Sykes in Schwierigkeiten. Der Weltmeister fährt 1,7 sec langsamer als der Rest und büsst eine weitere Position an Giugliano ein.
Runde 10: Auch Reas Vorsprung schmilzt, nur noch 2,3 sec vor Melandri!
Runde 11: Melandri nur noch 1,1 sec hinter der Honda von Rea
Runde 13: Aprilia-Drama! Bereits am Hinterrad von Rea angekommen will Guintoli Melandri ausbremsen, stürzt und räumt seinen Teamkollegen mit ab. Neue Reihenfolge: Rea, Giugliano, Sykes, Haslam, Davies, Lowes, Baz und Guintoli, der das Rennen fortsetzen kann.
Runde 14: Sykes fällt hinter Haslam auf P3 zurück, auch Davies und Lowes klopfen bei Sykes an.
Runde 15: Rea 7,4 sec vor Giugliano, 15 sec vor Haslam. Lowes (P4) und Davies (P5) vorbei am Weltmeister
Runde 16: Davies vorbei an Haslam auf P3!, Baz vorbei an Sykes
Runde 17: Noch eine Position nach hinten für Sykes (P8)
Runde 18: Rea cruist zum Sieg, die Ducati-Piloten Giugliano und Davies komplettieren das Podest.