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Chaz Davies mit Ducati Superbike-Weltmeister 2015?

Von Gordon Ritchie
Chaz Davies ist einer der wenigen Piloten, der für die Superbike-WM 2015 bereits einen Vertrag in der Tasche hat. Der Ducati-Werksfahrer über seine bewegte Karriere.

Der Waliser Chaz Davies pilotierte schon beinahe jedes Motorrad. Er fuhr Britische Meisterschaft, US-Meisterschaft, Grand Prix in der 125er-, 250er- und MotoGP-Klasse sowie Supersport-WM. Seinen größten internationalen Erfolg feierte der heutige Ducati-Werksfahrer, als er 2011 auf Yamaha Supersport-Weltmeister wurde. Seit 2012 fährt Davies Superbike-WM: Erst auf Aprilia, dann für BMW, heute bei Ducati. In 68 WM-Läufen holten er 13 Podestplätze (4 Siege), derzeit ist er WM-Sechster. Im Herbst 2013 unterschrieb Davies einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Ducati, der bis Ende 2015 läuft.

Wie beurteilst du deine Karriereentwicklung seit 2009?

Auf jeden Fall ist es ein großer Fortschritt seit 2009, als ich in der Supersport-WM die ersten paar Rennen fahren durfte, seit 2010 bin ich fest dabei. Heute fahre ich im Ducati-Werksteam. Klar, es wäre schön gewesen, wenn dieser Schritt schon früher gekommen wäre. Es ist zwar nicht so, dass ich mit 27 Jahren alt bin, aber du hoffst natürlich immer, dass dir das schon mit 15 oder 20 passiert. Aber ich bin sehr zufrieden, denn in den letzten Jahren hatte ich die Möglichkeit zu zeigen, was ich kann, wenn ich ein gutes Motorrad habe. Ich probiere immer das Beste aus der Situation zu machen, das habe ich während meiner ganzen Karriere getan. Aber dafür muss man auch in der Lage sein Rennen gewinnen zu können – und nicht schon eine Top-10-Platzierung für ein gutes Resultat zu halten.

Das gibt dir eine andere Sichtweise und ist wichtig. Ich bin zufrieden, wie sich die Dinge in den letzten Jahren entwickelt haben. Der ständige Motorradwechsel war schon hart, denn du lernst viel in einem Jahr und dann gehst du in die Wintertests und fängst auf einem anderen Bike von vorne an.

Du bist vielleicht anfangs schnell, aber je öfter du fährst, umso mehr Unterschiede merkst du im Vergleich zu der Vorjahresmaschine der Konkurrenz. Nach einem Jahr bist du sehr vertraut mit einem Motorrad und du fühlst dich auf der neuen Maschine anfangs unwohl, bevor man sich auch daran wieder gewöhnt. Dazu kommt der Teamwechsel an sich, die neue Situation. So war es bei mir die letzten acht oder neun Jahre. Neue Situationen und bessere Motorräder zu bekommen war sehr gut, aber Konstanz im Umfeld ist genauso wichtig. Nehmen wir mal Tom Sykes und Kawasaki. Die haben sich gemeinsam von Platz 13 über Platz 2 bis zum WM-Titel gesteigert. Tom kennt das Motorrad in- und auswendig und das Team weiß, was es tun muss, um das richtige Paket zu bekommen.

Für mich ist es schön, dass ich bei Ducati einen Zwei-Jahres-Vertrag habe. Viele Teams gibt es nicht mehr, die gleich einen Vertrag über zwei Jahre abschließen, es fehlt oft an Geld. Ich schaue jetzt auf dieses und nächstes Jahr und freue mich, dass ich auf dem gleichen Motorrad und im gleichen Team fahren werde.

Hat Ducati 2015, wenn alle auf Evo-Bikes umstellen müssen, eine bessere Ausgangslage?

Ja, aber ich versuche es nicht so zu sehen und auf 2015 zu warten, ich will jetzt gute Resultate. Dafür habe ich nicht bei Ducati unterschrieben. Ich weiß zwar, dass es sein kann, aber mein Ziel ist, dass das Motorrad so schnell wie möglich siegfähig wird. Auf dem Papier sieht es so aus, als wenn wir 2015 gute Karten haben werden. Aber genau weiß man das erst, wenn alle ihre Motorräder gezeigt haben. Wir müssen abwarten.

Du sagst, dass die Ducati, welche recht klein aussieht, auch für große Fahrer wie dich gut zu fahren ist. Also ist ein Superbike nach wie vor ein gutes Motorrad für große Fahrer wie dich oder Loris Baz?

Ich finde, es sollte ein Gewichtslimit für Fahrer und Motorrad geben. Es hört sich vielleicht wie eine Entschuldigung an, aber ich habe im letzten Jahr aus erster Hand erfahren, welchen Unterschied das ausmacht. Andererseits haben wir große Jungs ist anderen Bereichen unsere Vorteile.

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