Die Zeit rennt davon: Bimota muss Leute einstellen
Bimota muss bis zum 13. Agust 2014 seine Motorräder präsentieren
In den vergangenen Jahren verkaufte Bimota kaum mehr als 100 Motorräder. 2014 sollen 300 Stück der BB3 sowie 300 weitere anderer Modelle gebaut und verkauft werden. «Unser Ziel ist, diese Menge 2015 zu verdoppeln», erklärte Bimota-Manager Andrea Bertelegni gegenüber SPEEDWEEK.com. «Für die Zukunft sind 2000 bis 3000 Motorräder pro Jahr vorstellbar.»
«Als Bimota letztes Jahr neue Eigentümer bekam, hat sich die Firmenphilosophie geändert», fährt der Italiener fort. «Wir beziehen uns jetzt auf unsere Geschichte. Bimota bedeutet Handarbeit. Das ist kein Bike, das du im Motorradladen kaufen und dort mit anderen Marken vergleichen kannst. Wir arbeiten daran, ab 2015 exklusive Bimota-Shops zu eröffnen. Mit exklusiven Produkten wie unserem Rennrad, das ungefähr sechs Kilogramm wiegt, aus Karbon gebaut ist und 9800 Euro kostet. Bimota ist ein Diamant. Letztlich ist ein Diamant nur ein Stein, aber man diesen Stein besonders wertig machen.»
«Bimota muss der Philosophie der individuellen Produktion treu bleiben», unterstreicht Bertelegni. «Bei uns zählt Handarbeit, Qualität und Service. Unsere Kunden sind speziell. Bei keinem anderen Hersteller kann der Kunde sein Motorrad von der ersten Schraube bis zur Auslieferung begleiten. Jedes Bike wird von einem Mechaniker an seiner Arbeitsinsel zusammengebaut, es gibt kein Fließband. In einer fantastischen Welt, wenn ein Mechaniker alle Bauteile zur Verfügung hat, braucht er zwischen 10 und 14 Stunden, ungefähr zwei Tage für ein Motorrad.»
Aktuell beschäftigt Bimota sechs bis zehn Mechaniker. «Es gab Zeiten, da hat Bimota 2000 Bikes pro Jahr produziert», erinnert sich der enthusiastische Italiener. «Wir stellen derzeit Leute ein, diese müssen aber sehr qualifiziert sein und wie in Schweizer Uhrwerk arbeiten.»
Der Kleinstserien-Hersteller wird das Personal brauchen: Bis zum 13. August 2014 müssen 125 Stück der BB3 produziert werden – oder zumindest in Teilen vorliegen. Ansonsten fliegt Bimota aus der Superbike-WM. Bis Ende des Jahres müssen 250 Motorräder vorhanden sein, zum 31. Dezember 2015 insgesamt 1000 Stück. Für Bimota eine kaum zu erfüllende Zahl, kostet doch jedes Bike 40.000 Euro und es braucht entsprechend zahlungskräftige Kundschaft.
Die Homologationsregeln des Motorrad-Weltverbands FIM erlauben, dass sich die geforderten 1000 Motorräder auch aus Derivaten des Ursprungmodells zusammensetzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es eine Bimota BB3 R oder RR geben wird.