Bimota plant mit Kundenteams und exklusiven Shops
Bimota hätte nichts dagegen, ein Fahrerlager voller BB3 zu sehen
Bis zum 13. August 2014 hat Bimota Zeit, um dem Motorrad-Weltverband FIM 125 Stück der BB3 vorzuführen – oder zumindest die Bauteile dafür. Gelingt dies nicht, fliegt der italienische Kleinserien-Hersteller aus der Superbike-WM. SPEEDWEEK.com sprach mit Bimota-Manager Andrea Bertelegni.
In den letzten Jahren hat Bimota nur 100 Motorräder verkauft, mit allen Modellen. Wo sollen jetzt Kunden für 1000 BB3 herkommen, die ihr für die Homologation bis Ende 2015 bauen müsst?
Als Bimota letztes Jahr neue Eigentümer bekam, hat sich die Firmenphilosophie geändert. Wir beziehen uns jetzt auf unsere Geschichte. Bimota bedeutet Handarbeit. Das ist kein Bike, das du im Motorradladen kaufen und dort mit anderen Marken vergleichen kannst. Wir arbeiten daran, ab 2015 exklusive Bimota-Shops zu eröffnen. Mit exklusiven Produkten wie unserem Rennrad, das ungefähr sechs Kilogramm wiegt, aus Karbon gebaut ist und 9800 Euro kostet. Bimota ist ein Diamant. Letztlich ist ein Diamant nur ein Stein, aber man kann diesen Stein besonders wertig machen. Bis Ende April haben wir bereits so viele Motorräder verkauft, wie im gesamten letzten Jahr – in vier Monaten. Es ist nicht einfach, wir vertrauen aber darauf, wie der Markt funktioniert. Die Superbike-WM ist der beste Boost für uns, Teamchef Francis Batta der beste Mann auf diesem Gebiet. Seit wir Superbike fahren, redet jeder über Bimota.
Haben sich bei euch bereits Teams aus anderen Meisterschaften als der WM gemeldet, weil sie Bimota fahren möchten?
Die WM ist der Startpunkt für uns, es gibt Nachfrage von Teams aus ganz Europa. In den 1000 Motorrädern haben wir zahlreiche Rennmaschinen einkalkuliert. Wenn viele mit unserem Bike Rennen fahren, kommen wir leichter auf diese Stückzahl.
Kannst du dir vorstellen, dass wir 2015 mehr als zwei Bimota in der Superbike-WM sehen?
Das wäre ein Traum – ich halte das für möglich. Alstare ist schon jetzt in der Lage Motorräder zu verkaufen. Wenn das Fahrerlager voll mit Bimota ist – fantastisch!
Geht ihr aktiv auf Teams zu?
Nein, im Moment nicht. Wenn uns ein Team anspricht, reden wir mit ihnen und versuchen herauszufinden, wie ernsthaft das Projekt ist. Unsere Strategie ist nicht, dass wir jeden fragen, ob er Bimota fahren will.
Seid ihr mit den technischen Regeln für 2015 zufrieden?
Mir macht nur die freie Elektronik Kopfzerbrechen, sie kann für steigende Kosten sorgen.
Ihr benützt BMW-Motoren. Ist es eine besondere Genugtuung, wenn ihr in der Evo-Klasse das BMW-Team schlagt?
Wir betreiben Rennsport, da ist jeder Gegner gleich, niemand will Zweiter werden. Wir haben mit keinem ein Problem. Für uns ist es großartig, dass wir mit unserem recht neuen Motorrad mit einem so erfahrenen Team wie BMW mithalten können. Das Gleiche gilt für Ducati und Kawasaki.
Weshalb habt ihr euch bei der BB3 für den BMW-Motor entschieden?
Bimota hat schon immer den besten Motor für seine Motorräder gewählt. Für Zweizylinder-Bikes haben wir mit Ducati gearbeitet, der Markt verlangt aber auch nach einem Vierzylinder-Motorrad. Wir hätten uns für einen japanischen Motor entscheiden können, das hat lange Tradition bei uns. Der beste Motor im Markt ist aber der von BMW, also haben wir das versucht. Bereits nach wenigen Tagen hatten wir ein sehr gutes Verhältnis mit BMW.