Polesetter Loris Baz (Kawasaki): Alle warten auf ihn
Seit der WM-Vierte Loris Baz von WM-Vermarkter Dorna für den MotoGP-Platz im Drive-M7-Team von Jorge Martinez ins Spiel gebracht wurde, muss er sich allerhand Spott anhören. Ihn würde man nur in Betracht ziehen, weil er Franzose sei. Er sei kein Spitzenfahrer, er säße nur auf dem besten Motorrad.
Der 21-Jährige konterte auf die bestmögliche Weise und stellte seine Kawasaki ZX-10R in Jerez auf Startplatz 1. Zum zweiten Mal in seiner jungen Karriere. «Ich betrachte diese Pole als meine erste, da in Assen sehr besondere Bedingungen herrschten», hielt Baz fest. «Mit den neuen Reifen fühlte ich mich sehr stark, ich habe alles in diese eine schnelle Runde gelegt. Diese Pole ist alleine schon deshalb speziell für mich, weil mein Team und viele der Sponsoren aus Spanien kommen.»
Auf nächstes Jahr angesprochen gibt er sich zurückhaltend, obwohl alle Welt weiß, dass er zwei gute Angebote hat: von Drive M7 Aspar Honda für MotoGP und vom Kawasaki-Werksteam für Superbike. «Ich wiege ab, was am Besten für mich ist», sagte er zu SPEEDWEEK.com. «Dieses Wochenende will ich darüber aber nicht nachdenken. Ich will nur mein Bike fahren und mein Bestes geben. Ich weiß nicht, ob die Entscheidung noch zehn oder 20 Tage dauert. Klar ist MotoGP mein Ziel. Aber auch, Superbike-Weltmeister zu werden. Beides kann passieren.»
Bereits achtmal stand Baz in diesem Jahr auf dem Podium, gewonnen hat er nie. Wie stehen die Chancen am Sonntag? «Ich sehe zwei oder drei Fahrer, die schnell sind», bemerkte der lange Schlacks. «Chaz Davies, Marco Melandri, Tom Sykes – und ich. Für die Rennen müssen wir uns aber verbessern. Ich werde alles tun, um zu gewinnen.»