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Leon Haslam (3.): Mit Ducati, Aprilia, MV Agusta?

Von Ivo Schützbach
Nach 26 Monaten fuhr Leon Haslam wieder aufs Podest

Nach 26 Monaten fuhr Leon Haslam wieder aufs Podest

Für 2015 hat Leon Haslam nach zwei erfolglosen Jahren bei Pata Honda noch keinen Job. Da kommt sein dritter Platz im zweiten Rennen der Superbike-WM in Magny-Cours als Empfehlung gerade recht.

«Wer seid ihr denn», flachst Leon Haslam nach dem TV-Interview, als er sich einer kleinen Gruppe Journalisten stellt. In der Tat, es ist lange her, dass wir dem Engländer zu einem Podestplatz gratulieren durften. Das geschah zuletzt am 10. Juni 2012, damals wurde er für das BMW-Werksteam in Misano Dritter.

Die Saisons 2013 und 2014 bei Pata Honda sind von Verletzungen und, teilweise daraus resultierend, Misserfolgen gezeichnet. Sich selbst und auch dem Team machte Haslam zum Abschied ein schönes Geschenk, er wird in Katar Anfang November zum letzten Mal für Pata Honda fahren. 2015 vertraut die niederländische Truppe auf die Neueinkäufe Michael van der Mark und Sylvain Guintoli.

«Die letzten zwei Jahre waren hart», stöhnte der nach Sekt riechende Haslam. «Es ist lange her, dass ich so ein Lachen im Gesicht hatte.»

Haslam lieferte sich einen schönen Zweikampf mit Weltmeister Tom Sykes und brachte diesen am Ende um drei wichtige Punkte im Titelkampf gegen Sylvain Guintoli (Aprilia).

«Dass ich in der vierten Reihe startete, war nicht hilfreich», hielt der Vizeweltmeister von 2010 fest. «Als sich die Situation nach einigen Runden klärte, waren zahlreiche Piloten schon weit vor mir. Tom einzuholen war eine Sache, ihn zu überholen etwas ganz anderes. Er kommt sehr schnell aus den Kurven und bremst tief in die Kurven hinein, das macht das Überholen sehr schwierig. Vier Runden vor Ende leistete ich mir einen Fehler, der mich weit zurückwarf.»

«Sykes fuhr auf Verteidigung», fiel Haslam auf. «Der Asphalt war sehr rutschig, es gab kaum Grip. Er hatte sicherlich die Meisterschaft im Hinterkopf und präsentierte mir so diese Möglichkeit – gerne habe ich sie ergriffen.»

Ducati, Aprilia oder MV Agusta?

Jedes gute Rennen ist für den 31-Jährigen derzeit Gold wert, ist er doch auf Jobsuche für 2015. Kannst du uns diesbezüglich schon etwas sagen? «Für die schrecklichen Saisons die ich hatte, habe ich erstaunlich viele Möglichkeiten», bemerkte Haslam. «Das habe ich nicht erwartet. Die richtige Entscheidung für nächstes Jahr zu treffen ist ein größeres Glücksspiel als in allen anderen Jahren, weil durch die Regeländerungen niemand weiß, welches Motorrad wie gut sein wird. Ducati, Aprilia und Kawasaki verheißen den stärksten Eindruck. Es gibt andere Projekte, mit denen ich im ersten Jahr aber nicht gewinnen kann. Ich muss die richtige Wahl treffen und will nicht wieder zwei Jahre auf einen Podestplatz warten.»

Das dürfte MV Agusta ausschließen, die Interesse am Engländer zeigen. Seine beste Möglichkeit: die WM-Neulinge Barni Ducati. Haslam spekuliert auch auf einen Platz bei Aprilia. Doch dort ist bislang weder entschieden wie es 2015 weitergeht, noch steht «Pocket Rocket» oben auf der Einkaufsliste.

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