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Tom Sykes profitiert: Befehlsverweigerung bei Aprilia

Von Ivo Schützbach
WM-Leader Tom Sykes (li.) mit seinem Crew-Chief Marcel Duinker

WM-Leader Tom Sykes (li.) mit seinem Crew-Chief Marcel Duinker

Der Vorsprung von Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes ist bei der Superbike-WM in Magny-Cours nach zwei vierten Plätzen von 31 auf 12 Punkte geschrumpft. Es hätte schlimmer kommen können.

Aprilia-Werksfahrer Marco Melandri hätte den ersten Superbike-WM-Lauf in Magny-Cours leicht gewonnen. Doch nach mehrfacher Aufforderung mit einem böse guckenden Smiley auf seinem Pitboard ließ er seinen Teamkollegen Sylvain Guintoli vorbei und schenkte dem Franzosen damit den Sieg.

Der WM-Zweite Guintoli konnte seinen Rückstand zu Leader Tom Sykes mit diesem Sieg auf 19 Punkte verringern.

Nicht nur Aprilia hatte vor dem Rennen Teamorder ausgesprochen, auch Kawasaki weiß, dass sie im Titelkampf keine Punkte durch teaminterne Kämpfe zu verschenken haben. In der letzten Schikane ließ Loris Baz Tom Sykes vorbei, der Engländer wurde so noch Vierter und bekam damit zwei Punkte mehr als für Rang 5.

Im zweiten Rennen schaute Melandri auf seinen Vorteil und siegte vor Guintoli, Sykes hingegen hatte Baz locker im Griff und wurde erneut Vierter.

Obwohl er gegen das Aprilia-Duo in Frankreich eine böse Niederlage erlitt, hätte es schlimmer kommen können, hätte Melandri Guintoli ein zweites Mal vorbeigelassen.

SPEEDWEEK.com sprach mit Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker über die Gründe der Niederlage und teaminterne taktische Spielchen.

Tom sagt immer, dass die Kawasaki im Regen Einschränkungen hat. Was meint er damit?

Das ist leicht zu erklären. Wenn es regnet, ist der Griplevel sehr niedrig. Im Regen geht es immer um Traktion – und wie viel Risiko du bereit bist einzugehen. Diese zwei Dinge entscheiden über Erfolg.

Wenn du die Meisterschaft anführst, ist es immer das Wichtigste, das Rennen zu beenden. Tom hat in beiden Läufen gezeigt, dass er am Limit fährt. Er hat alles gegeben, das Maximum herausgeholt. Nur konnten wir ihm kein besseres Motorrad geben.

Ist Tom im Regen ein Weltklassefahrer?

Absolut.

Mit einem besseren Motorrad wäre er schneller gewesen?

Ja, sicher. Seit wir mit diesem Projekt Ende 2011 begonnen haben, hatten wir kaum Regentrainings.

Eine Siegmaschine baut man für Trockenrennen. Unser Bike ist für Trockenverhältnisse bis ans Limit getunt, deswegen hatten wir die letzten drei Jahre so viele Siege.

Ein so gebautes Bike und wenig Regentrainings führen zu einer Situation, wie wir sie jetzt haben. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben wichtige Punkte verloren, führen aber nach wie vor.

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