BMW-Manager: «Wir hätten uns Evo-Regeln gewünscht»
BMW hat sich dem Kundensport verschrieben
Als die Dorna 2013 ankündigte ein Evo-Reglement in der Superbike-WM einzuführen, fiel bei BMW die Entscheidung: Weg vom Werksteam in der Superbike-WM und Stärkung des Kundensports. Weltweit wurden Rennfahrer mit Know-How aus der Rennabteilung in München versorgt, durch die BMW Race Trophy erfolgt auch eine zurückhaltende finanzielle Förderung.
Eine Entscheidung mit Weitblick, doch die Dorna schoss quer: Durch den beharrlichen Widerstand der anderen Werke wurde der einstige Evo-Gedanke stark aufgeweicht. Das neue Reglement für die Superbike-WM 2015 ist ein Kompromiss.
«Wir wären glücklicher gewesen, wenn die FIM und Dorna das Evo-Reglement von 2014 wie ursprünglich angekündigt bestätigt hätten», sagte BMWs Vertriebsleiter Heiner Faust zur Gazzetta dello Sport. «Wie jeder weiss, wären dadurch weit mehr Kosten eingespart worden als mit dem neuen Reglement. Aber wie auch immer, wir akzeptieren das. Die Regeln sind für alle gleich. Wir sind davon überzeugt, dass die Superbike-WM dadurch noch interessanter und unvorhersehbar wird.»
Die Dorna hat die Vision, ein weltweit einheitliches Superbike-Reglement zu etablieren. Das passiert allerdings nur, wenn sich die nationalen Verbände zur Übernahme des WM-Reglement entschliessen würden. Durch die Positionierung von BMW im Kundensport spielt das jedoch nur eine untergeordnete Rolle.
«Unsere RR hat sich unter den verschiedensten technischen Rahmenbedingungen als konkurrenzfähig und zuverlässig bestätigt», sagte Faust weiter. «Das wäre zwar kein negativer Punkt, weil die Daten unter verschiedenen Rennbedingungen sammeln. Ein einheitliches Reglement würde das etwas einfacher machen, weil man keine unterschiedlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen müsste. Dennoch muss man auch bedenken, dass jeder Kunde seine individuellen Anforderungen hat. Wir sind flexibel genug, um jedem Kunden dabei zu helfen, seine Performance zu steigern.»