Marco Melandri genervt: Superbike-Titel verpasst
Marco Melandri gewann 2014 sechs Superbike-Läufe
Als Marco Melandri begriff, dass er in der MotoGP keine Chance auf ein siegfähiges Bike haben wird, wechselte er 2011 in die Superbike-WM. Eine an sich gute Entscheidung: Bereits in seinem ersten Jahr wurde er mit Yamaha Vizeweltmeister! Doch nach vier Jahren Superbike-WM steht der Italiener immer noch mit leeren Händen da.
«Mir fehlt der Titel und das nervt mich gewaltig. Nur jemand, der mit mir zusammen gearbeitet hat, weiss wie stark ich mich engagiere», sagte Melandri im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Denn ich wollte in der Tat noch einen Superbike-WM-Titel heimholen. Ich habe zwar einige Rennen gewonnen, aber letztendlich eben doch nichts.»
In vier Jahren Superbike-WM musste Melandri einiges miterleben. Yamaha sperrte zu, nach zwei Jahren BMW zogen sich auch die Bayern werkseitig zurück. «Aber ich bin nur 2012 das erste Jahr im offiziellen BMW-Werksteam im Deutschland gewesen, bis sie mich bei BMW Italia untergebracht haben», erinnert der mittlerweile 32-Jährige an seine Erfahrung mit dem Hersteller aus Deutschland. «Dadurch hat sich alles geändert. Sei dies bei der Weiterentwicklung des Motorrads oder in der Organisation. Erneut verschwendete ich Zeit, meine Mentalität rüber zu bringen.»
Zum allem Überfluss entschied sich dann auch Aprilia, das Engagement in der Superbike-WM herunterzuschrauben. Melandris Traum platzte endgültig. «Ich bin mit einer schweren Last von viel Erfahrung zu Aprilia gekommen, weil ich verschiedene Motorräder gefahren bin. Auch zwei Superbikes, die total verschieden waren von der Aprilia. Von Yamaha wechselte ich zu BMW, die ein Screamer war.»
Mit Aprilia gelang Melandri erst in Malaysia der Durchbruch, der Titel war zu dem Zeitpunkt längst ausser Reichweite. «Ich kam am Anfang mit meinem Fahrstil und der Charakteristik der Aprilia nicht zurecht. Ich wollte einfach versuchen, ein weiteres Jahr für sie in der Superbike-Serie zu fahren, den Titel zu holen und dann 2016 MotoGP zu fahren, aber daraus wurde nichts.»