Das jüngste Superbike-Podium: Die Helden von Laguna
Wo Troy Corser war, waren 1995 hübsche Frauen nicht weit entfernt
Gerade in der Superbike-WM holten sich in den vergangenen Jahren zumeist die reiferen Rennfahrer den Titel. Piloten wie Max Biaggi, Troy Bayliss, Carlos Checa oder Troy Corser fuhren bis zu ihrem Rücktritt auf höchstem Niveau und ließen die jüngeren Stars im Kampf um die Podestplätze oft alt aussehen.
Dagegen brechen, dank der vorbildlichen Nachwuchsförderung in Spanien, Fahrer wie Marc Márquez in der MotoGP alle Altersrekorde. In der Superbike-WM wurden sie schon lange nicht mehr erneuert: Das bisher jüngste Podium aller Zeiten stammt aus der Saison 1995!
Seinerzeit stiegen die beiden Australier Troy Corser (Ducati) und Anthony Gobert (Kawasaki) gemeinsam mit Mike Hale (Honda) in Laguna Seca aufs Podium. Sie kamen auf ein durchschnittliches Alter von 22 Jahren, 2 Monaten und 16 Tagen.
In beiden Rennen von Laguna Seca 1995 machten Corser und Gobert den Sieg untereinander aus – sie schenkten sich nichts. Während Gobert im ersten Lauf knapp die Nase vorn hatte, gewann Corser im zweiten Durchgang souverän. Damals waren die beiden Australier noch blutjung: Gobert zählte 20 Jahre, Corser (geboren November 1971) war damals 23. Mit Hale (geb. 1972) gesellte sich ein weiterer Jungspund hinzu – das jüngste Podium der Superbike-Historie.
Vor 20 Jahren waren Wildcard-Piloten wie Mike Hale und Miguel DuHamel (Honda) ernstzunehmende Gegner und die AMA-Superbike eine angesehene Rennserie mit werksunterstützten Teams. Zu Zeiten von Colin Edwards und Kenny Roberts jr., welche zwar bald in die GP-Szene wechselten, hatten die US-Amerikaner sehr talentierte Nachwuchspiloten. Der «Texas Tornado» erhielt 1995 einen Werksvertrag bei Yamaha. Seit Ben Spies 2009 sieht es beim amerikanischen Nachwuchs eher düster aus.
Einziger Amerikaner in der Superbike-WM 2016: der ehemalige MotoGP-Champion Nicky Hayden im Team Ten Kate Honda.