In Brünn holte Max Biaggi den ersten Sieg mit der Aprilia RSV4. In Imola würde der Italiener diesen Erfolg gerne wiederholen, aber die Chance auf einen erneuten Triumph ist gering.
Ganz klar, bei einem Heimrennen schmeckt ein Sieg am süssesten. Und das nächste Superbike-Meeting in Imola ist für Aprilia ein Heimrennen: Der italienische Traditionskurs ist nur 180 Km vom Aprilia-Firmensitz in Noale entfernt.
Ob das kompromisslose Superbike auf der 4.959 Meter langen Strecke aber konkurrenzfähig sein wird, davon ist Top-Pilot Max Biaggi nicht überzeugt. Entsprechend niedrig schraubt der WM-Fünfte die Erwartungen. «Im Grunde ist es für uns am wichtigsten, Daten für 2010 zu sammeln. Vielleicht sehen wir in Magny-Cours und Portimao ganz gut aus, aber das ist schwer vorauszusehen», sagt der Römer eine Woche vor dem Event.
Die Skepsis von Biaggi bezüglich Imola ist nicht unbegründet. Bei den offiziellen Testfahrten Mitte Juli kam er mit der Aprilia nicht unter 1.50er Zeiten, während Jonathan Rea (GB/Honda) als Schnellster mit 1.48,670 min. gestoppt wurde. Shinya Nakano brachte immerhin hohe 1.49er Runden zu Stande, doch auch das bedeutete nur die zehntschnellste Zeit!
Und es gibt einen weiteren Grund, der Biaggi sorgt. Als ehemaliger MotoGP-Pilot hält er die Sicherheitsstandards in Imola für bedenklich. Mit seiner offenen Kritik hat er sich wenig Freunde gemacht. «Warum wird so eine Strecke von der FIM überhaupt homologiert - die Auslaufzonen sind zu klein», ätzte der 38-jährige bereits während der Imola-Tests und steht mit seiner Meinung nicht alleine da. «Ich habe mit Xaus, Corser, Tamada und Nakano gesprochen und alle sagten, dass die Strecke zu gefährlich ist.»