Rennklasse mit 300 ccm: Dorna und Werke verhandeln
Javier Alonso will das Rahmenprogramm der Superbike-WM umgestalten
Viele Fans rümpften die Nase, als sie auf SPEEDWEEK.com von den Plänen der Dorna für die Zukunft der Superbike-WM erfuhren: Eine neue Rennklasse mit einem Hubraum von nur 300 ccm passt so gar nicht in das aktuelle Bild.
Doch nach der Umsetzung der Reglementsänderungen in der Superbike-WM wird dieses Vorhaben vom spanischen Promoter forciert. Die Werke werden in die Überlegungen von Beginn an eingebunden. «Wir hatten auf Phillip Island ein Meeting mit Kawasaki, in Katar setzen wir uns mit Yamaha zusammen», verriet Dorna-Manager Javier Alonso im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Werke wollen unseren Weg mitgehen, denn sie verkaufen enorm viele Fahrzeuge in diesem Segment.»
Alonso bestätigt indirekt, dass ein oder zwei der aktuellen vier Klassen mittelfristig verschwinden werden. «In einer idealen Welt gibt es eine Meisterschaft mit drei verschiedenen Kategorien. Und wir benötigen eine Einsteigerserie für den Nachwuchs – für Fahrer aus der gesamten Welt», bekräftigt der Spanier. «Heute gibt es nur einen Weg in den Rennsport. Der ist zwar sehr gut, aber auch sehr teuer. Wenn wir dafür eine neue Serie gestalten, muss sie anders sein als eine Moto3. Aber der Einstieg in eine Weltmeisterschaft zu geringen Kosten muss möglich sein.»
Nach Vorstellung der Dorna wird die neue Klasse Vorbild für nationale Meisterschaften sein. «Sobald wir diese neue Serie etabliert haben bin ich mir sicher, dass sie für nationale Rennserien übernommen wird», hofft Alonso. «In Deutschland haben wir versucht, dem ADAC zu helfen, allerdings war es zu teuer und die Nennungen blieben aus. Jetzt peilen wir eine Klasse an, bei der man für 10.000 bis 15.000 Rennen fahren kann.»