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Noriyuki Hagas Karriere hat nur einen Makel

Von Kay Hettich
Mit 43 Siegen und 116 Podestplätzen ist der Japaner Noriyuki Haga der erfolgreichste Fahrer der Superbike-Weltmeisterschaft, der nie Champion wurde. Heute feiert «Nitro Nori» seinen 40. Geburtstag.

Von 1998 bis 2011 war Noriyuki Haga mit MotoGP-Unterbrechungen als Fixstarter in der Superbike-WM unterwegs. Der Japaner war einer der spektakulärsten, atemraubendsten und erfolgreichsten Piloten.

Seine respekteinflößende Bilanz: 314 WM-Starts, 116 Podestplätze, 43 Siege, 58 schnellste Rennrunden und 7 Pole-Positions. Siebenmal schloss er die Weltmeisterschaft in den Top-3 ab, wurde aber nie zur Nummer 1.

Am heutigen 2. März 2015 feiert der Mann aus Nagoya, der seit vielen Jahren mit seiner Familie in Mailand lebt, seinen 40. Geburtstag. Wir lassen seine beeindruckende Karriere Revue passieren.

Erste Erfolge ließen auf sich warten

Im zarten Alter von vier Jahren begann Noriyuki Haga 1979 mit dem Motorradfahren. Sein Vater schenkte ihm ein Pocket-Bike, mit dem er bereits 1980 sein erstes Rennen fuhr.

Über etliche Stationen in der Japanischen Meisterschaft kam «Nitro Nori» aber erst 1996 zu seinem ersten großen Erfolg. Gemeinsam mit Colin Edwards (USA) gewann er das legendäre Acht-Stunden-Rennen von Suzuka. Im selben Jahr startete er mit einer Wildcard beim Superbike-WM-Lauf in Sugo und wurde Zweiter.

1997 gewann Haga endlich die Japanische Superbike-Meisterschaft. In Sugo fuhr er erneut in der Superbike-WM mit, diesmal als Ersatz für den verletzten Colin Edwards: Im ersten Lauf wurde er Zweiter, den zweiten gewann er. Das war der Startschuss für seine internationale Karriere.

Mit einer Yamaha YZF 750 SP ging Haga 1998 in der Superbike-Weltmeisterschaft an den Start und wurde auf Anhieb Sechster. Auch in der GP-Szene machte er auf sich aufmerksam. Als Gaststarter erreichte er beim 500er-GP-Lauf in Suzuka den dritten Rang.

Die Superbike-WM-Saison 1999 verlief für Haga unauffällig: Er belegte den siebten Platz im Gesamtklassement.

Das Jahr 2000 war erfolgreicher für Haga: Hinter Colin Edwards wurde er Superbike-Vizeweltmeister. Haga wurde jedoch positiv auf eine verbotene Substanz getestet und bestraft (Punkte aberkannt und Sperre für einen Monat). Später stellte sich raus, dass die verbotene Substanz ein Nahrungsergänzungsmittel war (Abnehmhilfe).

Erfolglose Grand-Prix-Jahre

Für das Red Bull Yamaha WCM-Team pilotierte Haga 2001 eine 500er. Mit dem aggressiven Zweitakter hatte der passionierte Golfer Mühe und stürzte häufig, die Saison beendete auf nur auf dem 14. WM-Platz.

Nach diesem Dämpfer suchte Haga eine neue Herausforderung und fand sie mit Aprilia in der Superbike-WM. Als WM-Vierter zog sich Noriyuki achtbar aus der Affäre.

Im selben Jahr wurden in MotoGP die Viertakter eingeführt und Aprilia schickte Haga 2003 mit einem Dreizylinder-Bike an den Start. Aber das neue Motorrad war eine Fehlentwicklung: Haga fuhr zwar regelmäßig WM-Punkte ein, am Ende war er aber nur 14. im Klassement.

Erneut ging es für Haga zurück in die Superbike-WM. 2004 mit Ducati, von 2005 bis 2008 für Yamaha. Der Japaner fuhr immer vorne mit, erreichte vier dritte WM-Ränge und wurde einmal Vizeweltmeister. Während dieser Periode fuhr sich Haga mit seinem waghalsigen aber fairen Fahrstil in die Herzen der Fans.

2009 trat er für das Ducati-Werksteam an, dieses Mal wollte er sich die WM-Krone aufsetzen. Doch er hatte die Rechnung ohne Neueinsteiger Ben Spies (USA) gemacht. Acht Mal sicherte sich Haga zwar den Sieg und belegte immer Platzierungen in den Top-10. Ben Spies war jedoch stärker und sicherte sich mit 14 Siegen und sechs Punkten Vorsprung auf Haga den WM-Titel. Beim Rennen in Monza war Haga mit einem Vogel kollidiert, der dortige Punktverlust und die anschließende Verletzung raubte ihm alle Titelchancen.

Nach der Saison 2009 war Haga gebrochen

Haga blieb 2010 bei Ducati, war aber nur noch ein Schatten seiner selbst. Er konnte zwar zwei Siege verbuchen, kam aber nicht über WM-Rang 6 hinaus.

Auch 2011 im privaten Pata-Team mit Aprilia wies Haga keine Konstanz auf und wirkte unmotiviert. Für die Saison 2012 fand er, auch wegen überzogener Gehaltsvorstellungen, kein Motorrad.

Seine Karriere in der Superbike-WM schien beendet, bis Haga 2013 in Imola für einen Gaststart mit einer privaten BMW zurückkehrte. Er erreichte in beiden Rennen Platz 15. Im selben Jahr fuhr Haga mit Kevin Schwantz und Yukio Kagayama noch einmal das Acht-Stunden-Rennen von Suzuka und wurde guter Dritter.

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