Umbruch bei MV Agusta: Neue Elektronik, mehr PS
Leon Camier erhofft sich viel von der neuen Elektronik
2014 brauste Claudio Corti im Regen von Magny-Cours auf den achten Platz, beim diesjährigen Saisonauftakt in Australien egalisierte sein Nachfolger Leon Camier dieses Resultat im Trockenen.
MV Agusta hat Fortschritte erzielt, doch nach wie vor mit Problemen zu kämpfen. Bei den letzten Superbike-WM-Läufen in Thailand ging die Truppe leer aus. «Wir wussten, dass diese Strecke für uns hart wird», erzählte Camier SPEEDWEEK.com. «Schon auf den Bildern sahen wir, dass wir in Thailand scheitern werden. In Buriram gibt es viele langsame Kurven, auf die lange Geraden folgen – und uns mangelt es an Speed. Es fehlt an Beschleunigung und Topspeed. Auf Phillip Island machte sich das nicht so bemerkbar, weil die Strecke dort schnelle und fließende Kurven hat und man den Speed gut mitnehmen kann.»
Kommendes Wochenende ist Europaauftakt in Aragón, Camier ist zuversichtlich, obwohl das ebenfalls eine Stop-and-Go-Piste ist. «Wir fahren dann erstmals mit der neuen Elektronik», verriet der Engländer. «Auf dem Prüfstand läuft sie schon länger, ich hoffe, dass wir in Aragón nicht bei null beginnen müssen. Die neue Elektronik bietet mehr Optionen, man kann pro Kurve genauer mit ihr arbeiten. Ich erwarte Verbesserungen von ihr, besonders am Kurveneingang. Für das Chassis und den Motor bekommen wir neue Teile, während der Saison wird noch mehr kommen. Ich kann nicht sagen wie groß unsere Fortschritte sein werden – ich hoffe, groß.»
Weil die MV Agusta F4RC nur in einer Auflage von 250 Stück gebaut wird, kann sie nicht für die Superbike-WM homologiert werden. Dafür müssten innerhalb zwei Jahre 2000 Motorräder gebaut werden. Das Reglement erlaubt allerdings einzelne Teile homologieren zu lassen, die bisherige F4RR wurde so verbessert. Ob dies genügen wird, um im Wettrüsten aufzuholen, ist zweifelhaft.