Wie sich Honda MotoGP-Nachwuchs heranziehen will
Um in die Königsklasse MotoGP zu gelangen, gibt es für junge Fahrer derzeit zwei Karrierepfade. Der erfolgversprechendste ist der Red Bull Rookies Cup (auf KTM), dann Moto2, Moto2 und MotoGP.
Die zweite Variante bietet die Superbike-WM, in deren Rahmen die Support-Klassen European Junior Cup (auf Honda CBR650F), Superstock-600-EM, Superstock-1000-Cup und Supersport-WM laufen.
«Es gibt jede Menge gute Fahrer im European Junior Cup», meint Robert Watherston, oberster Racing-Manager von Honda Europe, zum Nachwuchsprogramm seiner Firma. «Für 20.000 Euro pro Nase bekommen 30 Kinder im European Junior Cup die Chance, professionelle Rennfahrer zu werden. Die anderen Hersteller hatten die Chance, diesen Cup auszurichten, aber wir tun es.»
Die besten Cup-Fahrer empfehlen sich für die Klassen Superstock oder Supersport, in jeder davon sind Honda am Start. «Federico Caricasulo zeigt in der Superstock-600-EM gute Leistungen», lobt Watherston. «Einige belächeln uns, aber es gibt keinen anderen Hersteller, der sich besser Fahrer heranzieht, als wir es tun. Michael van der Mark fuhr ein Jahr Superstock-600-EM, im zweiten wurde er Champion. Später wurde er Supersport-Weltmeister, jetzt fährt er Superbike-WM.»
«Jonathan Rea kam zu Honda, als er 14 Jahre alt war, damals in der Britischen Meisterschaft. Mir tut es persönlich leid, dass wir mit ihm nicht den finalen Schritt gemacht und ihn in MotoGP gebracht haben, er ist ein fantastischer Fahrer. Aber MotoGP ist eine andere Welt. Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht.»
Der Schotte abschließend: «Gerne würde Honda Europa Fahrer bis in die MotoGP-WM bringen, aber das ist nicht unser Job. Das ist die Aufgabe von HRC. Wir können nicht mehr tun, als die Fahrer von jung auf darauf vorzubereiten und sie bis in die Superbike-WM bringen. Wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass sich Honda in MotoGP gut schlägt. Marc Márquez oder Jonathan Rea? Ich würde sagen, HRC hat die richtige Entscheidung getroffen.»