Verrückte Inder: Lieber Superbike-WM als Formel 1
Am 13. April 2015 berichtete SPEEDWEEK.com exklusiv, dass Indien ab 2017 das dritte Asien-Rennen im Kalender der Superbike-WM wird – neben Malaysia und Thailand. Für die Verantwortlichen des Buddh Circuits ein großer Deal, internationales Interesse an ihrer Strecke ist kaum vorhanden.
2013 fuhr zum letzten Mal die Formel 1 in Indien, die Rennställe stöhnten über Zollformalitäten, welche komplexer und undurchsichtiger sind als bei jedem anderen Rennen. Der ständige Smog im Großraum Neu Delhi und die jämmerlichen hygienischen Zustände kamen hinzu. Vom Verkehrschaos, unwürdiger Bauqualität der Rennstrecke und sinkenden Zuschauerzahlen ganz zu schweigen.
Laut dem «New Indian Express» wird es keine Rückkehr der Formel 1 geben, auch wenn das den Fans ständig vorgegaukelt wird. Das Blatt zitiert eine anonyme Quelle: «Sofern nicht die Regierung einschreitet, ist die Rückkehr des Rennens nicht machbar. Die offizielle Version lautet, dass Verhandlungen geführt werden. Aber in Wahrheit erwartet hier keiner, dass es ein Comeback geben wird.»
Bereits 2013 hätte ein Superbike-Rennen in Indien zwei Wochen nach dem Saisonauftakt in Australien stattfinden sollen. Der Veranstalter wollte damals eine Verlegung, weil er logistische Probleme hatte. Zudem war der Zeitpunkt wegen Ausschreitungen und der Massenproteste in Indien gegen Vergewaltigungen von Frauen schlecht. Das Rennen wurde in den Herbst verschoben, dann aber erneut abgesagt.
Laut Superbike Championship Director Daniel Carrera haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren verbessert: «Die Zollbestimmungen sind heute anders, das macht es für uns einfacher und günstiger. Früher waren die Kosten, um die Meisterschaft nach Indien zu bringen, riesig. Indien ist für alle Hersteller ein wichtiger Markt, sie sind alle sehr glücklich mit diesem Rennen.»