Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ist Ducatis Kampf gegen Kawasaki aussichtslos?

Von Ivo Schützbach
Kawasaki war bei der Superbike-WM in Donington Park einmal mehr eine Klasse für sich. Der WM-Vierte Chaz Davies versucht zu erklären, woran es seiner Ducati 1199 Panigale R mangelt.

Gut 15 und gut 12 Sekunden Rückstand auf Sieger Tom Sykes (Kawasaki): Bei aller Freude über seine beiden feinen dritten Plätze in Donington Park wurde Chaz Davies doch auch schmerzlich bewusst, dass er mit seiner Ducati Panigale gegen die ZX-10R nichts zu bestellen hatte. In der Weltmeisterschaft liegt er als Vierter bereits 125 Punkte hinter Leader Jonathan Rea (Kawasaki).

Für SPEEDWEEK.com ging er auf Ursachensuche.

Warum war Kawasaki in Donington so stark?

Sie schaffen es, viel Leistung auf den Boden zu bringen und das in Vortrieb umzuwandeln. Aus den Kurven hinaus haben sie sehr viel Punch.

Was könnt ihr tun, um in diesem Punkt aufzuholen?

Das ist die magische Frage. Im Moment kann ich das nicht beantworten. Wir haben viele Daten und Baustellen, an denen wir arbeiten müssen. Das braucht Zeit.

Habt ihr technische Updates in der Pipeline?

Ja, es kommen einige. Aber es gibt nichts Spezielles, was dieses Problem lösen könnte. Es hängt auch immer von der Strecke ab – und von meinem Fahrstil. So wie Jonathan Rea fährt, würde ich gerne fahren. Mein Motorrad erlaubt mir das aber nicht.

Wo steht ihr im Vergleich zu Aprilia?

Aprilia sehe ich auf einem sehr ähnlichen Level wie Kawasaki, auch dieses Bike ist sehr stabil.

Was war in England euer Hauptproblem?

Wenn wir Grip verlieren, büßen wir Stabilität ein. Dann macht das Bike mehr Wheelies, dann greift die Elektronik ein – die Maschine ist dann wirklich schwierig zu fahren.

Habt ihr das Gripproblem schon das ganze Jahr?

Es geht weniger um mangelnden Grip, sondern mehr darum, wie unser Motorrad reagiert, wenn der Grip abreißt und dann wieder da ist. Wenn das Hinterrad durchdreht, dreht es durch, das ist keine großartige Sache. Wenn dann aber plötzlich wieder Grip da ist, kommt es darauf an, was das Bike macht.

Liegt das an der Elektronik oder am Chassis?

An beidem. Ich denke, es liegt mehr am Chassis, die Elektronik kann aber dabei helfen, das Problem zu lösen. Wir haben in Donington viel damit experimentiert, an welchen Stellen wir Leistung wegnehmen. Möglichst viel Leistung zu behalten und gleichzeitig das Chassis unter Kontrolle zu haben, das ist die Aufgabe. Wenn du zu viel wegnimmst, fährt sich das Motorrad gut, es fehlt aber an Power.

Wärst du ohne die technischen Probleme in Imola aufs Podium gefahren? Dort hattest du deine einzige Nullrunde dieses Jahr.

Ich wäre sicher in beiden Läufen auf dem Podest gestanden.

Siehst du Chancen, den Siegeszug von Kawasaki in den kommenden Rennen zu stoppen?

Ja, aber das kommt auf die Strecken an. Auf der richtigen Strecke für Ducati und einer guten für mich... In Aragón konnte ich im zweiten Rennen meinen Rhythmus fahren und mir mein Rennen selbst gestalten. Ich konnte meine eigenen Linien fahren. So wie das Motorrad im Moment funktioniert, muss ich einige Dinge anders angehen, als ich es gerne tun würde.

Bei einigen Rennen werden wir zur Stelle sein. Auf anderen Strecken fahren sie aber in einer anderen Liga. Sie sind immer schwer zu schlagen, auf einer Strecke wie Donington ist es unmöglich.

Die Weltmeisterschaft zu gewinnen ist unter normalen Umständen unmöglich?

Johnny Rea ist schon jetzt so weit voraus... Aber ich kämpfe weiter.

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