Was das Aprilia-Werksteam Max Biaggi zu verdanken hat
Leon Haslam wurde in Misano Fünfter und Dritter, Max Biaggi zweimal Sechster und Jordi Torres einmal Siebter. Insgesamt enttäuschende Ergebnisse für ein Team, welches sich so gut wie kein anderes auf den WM-Event an der Adria vorbereitet hat. Testfahrer Max Biaggi spulte im Vorfeld 2000 Testkilometer ab, das entspricht ungefähr 475 Runden!
«Mit einem perfekten Rennen hätte ich den zweiten Lauf gewinnen können», ist Haslam überzeugt. «Das Potenzial dafür war da. Das hat auch Max Biaggi gezeigt. Über zwei Jahre kein Rennen zu fahren, zurückzukommen und Sechster zu werden, ist fantastisch. Die Entwicklungsarbeit die er leistet, ist sehr wichtig. Mit den heutigen Regeln ist testen für die Stammfahrer verboten, ich hatte seit dem Saisonstart nur den Test in Portimao. Was Max für Misano erarbeitet hat, gab uns einen guten Startpunkt. Die Elektronik war so gut wie noch nie, er hat einen sehr guten Job erledigt. In den Rennen hatten wir aber die gleichen Probleme, die er während der Tests hatte, wir wissen also, woran wir arbeiten müssen. Auf 80 Prozent der Strecken bin ich sehr glücklich, auf den anderen 20 Prozent verlieren wir aber sehr viel. Was wir dort verlieren, können wir mit 80 Prozent gut nicht mehr aufholen.»
Wie wichtig war es für dich, dass du die Rennen vor Biaggi beendest? «Nach den Zeiten, die er während der Tests fuhr, wusste ich, dass er schnell sein würde», so Haslam gegenüber SPEEDWEEK.com. «Für mich stand aber nicht im Vordergrund ihn zu schlagen. Hätte er beide Rennen gewonnen, hätte das nur gezeigt, dass ich meine Arbeit besser zu machen habe. So habe ich zumindest das Gefühl, dass ich das Maximum aus dem Bike geholt habe. Ohne Max würden wir nicht so schnell Fortschritte erzielen.»