Doha, Superpole: Sykes holt sich die letzte Pole 2015
Tom Sykes auf dem Weg zur letzten Poleposition der Superbike-WM 2015
Die Superbike-WM 2015 ist zwar zu Gunsten von Jonathan Rea bereits entschieden, doch der Ausgang der Superpole-Session von Doha lieferte ein gutes Drehbuch für die Entscheidung um den Vizetitel, um den sich Tom Sykes (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) bewerben. Während Davies als Vierter der Startaufstellung 16 Punkte Vorsprung auf Sykes hat, eroberte dieser beim Wüstenrennen mit neuem Streckenrekord die Poleposition.
Auf Augenhöhe mit Sykes war in der Superpole nur Teamkollege Rea, der mit 0,176 sec Rückstand neben Sykes aus der ersten Reihe starten wird. Überraschender Dritter wurde Giugliano-Ersatz Xavi Fores. Der Ducati-Pilot und IDM-Champion von 2014 hat jedoch bereits fast 0,6 sec Rückstand.
Die zweite Startreihe besteht aus Davies sowie den beiden Aprilia-Piloten Leon Haslam und Jordi Torres.
Ein gute Wochenende für den Abschied aus der Superbike-WM scheint Suzuki zu erwischen. Mit Alex Lowes auf Startplatz 7 und Randy de Puniet auf P8 sollte beim Wüstenrennen einiges möglich sein.
Als bester Honda-Pilot wird Michael van der Mark von Rang 9 ins Saisonfinale starten. Teamkollege Sylvain Guintoli kam nach technischen Problemen in der Superpole 1 nur auf Startplatz 13.
Enttäuschend das Abschneiden von BMW: Ayrton Badovini erreichte nur die 15. Startposition.
Einen schlimmen Sturz musste Althea-Pilot Mattei Baiocco in der Superpole 1 einstecken. Bei hohem Tempo konnte der Ducati-Pilot zwar einen Highsider verhindern, kam aber dennoch zu Sturz und überschlug sich mehrfach auf dem Asphalt. Etwas schwankend konnte der Italiener die Sturzstelle aber auf seinen eigenen zwei Beinen verlassen.
So lief die Superpole
Superpole 1
Während Leon Camier in der Superpole 1 in 1.59,256 min die Bestzeit auf Rennreifen in den Asphalt brannte, sass Honda-Pilot Sylvain Guintoli frustriert in seiner Box. Nachdem der Franzose auf der Einrollrunde ein Problem feststellte, wurde an seiner CBR1000RR emsig gearbeitet. Ohne Zeit musste der Weltmeister von 2014 direkt auf den soften Qualifyer-Reifen ausrücken.
Mit noch sechs Minuten auf der Uhr rückten die Asse zum Schlusspurt aus, das ermöglichte maximal drei schnelle Runden, sofern es der Reifen überhaupt zulässt.
Die Führung übernahmen kurzzeitig Niccolò Canepa (1.58,941 min), Leandro Mercado (1.58,676 min) und schlussendlich David Salom in 1.58,481 min. Das zweite Ticket für die Superpole 2 löste Mercado.
Von Position 13 wird Guintoli in seine beiden letzten Rennen für Honda starten, Canepa erreicht Startplatz 14. BMW ist von den angestrebten Top-8-Platzierungen von der 15. Startposition durch Ayrton Badovini weit entfernt. Für Camier blieb der enttäuschende 16. Rang.
Superpole 2
Ein interessantes Bild bot an der Spitze, als alle Superbike-Asse in der Superpole 2 Rennreifen montiert hatten. Aprilia-Pilot Jordi Torres, in den Qualifyings in bestechende Form, und Tom Sykes (Kawasaki) lieferten sich ein Fernduell um die Bestzeit. In 1.57,620 min hatte der Brite um einen Wimpernschlag die Nase vorn. Leon Haslam (Aprilia) folgte als Dritter mit bereits 0,4 sec Rückstand, dann Chaz Davies (Ducati) und Weltmeister Jonathan Rea.
Michael van der Mark, im Qualifying Zweitschnellster, enterte den Losail Internation Circuit als Erster mit einem Qualifyer-Hinterreifen – und verpasste die Sykes-Zeit mit Rennreifen um 0,4 sec deutlich.
Die erste Bestzeit auf dem weichen Pirelli kam von Leon Haslam in 1.57,449 min. Jonathan Rea Rea schraubte die Zeit auf 1.56,991 min herunter. Schneller konnte diesen Job nur noch sein Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes erledigen. In 1.56,821 min brannte der Brite einen neuen Rundenrekord in den Asphalt. Neben Sykes und Rea eroberte Giugliano-Ersatz Xavi Fores still und heimlich den dritten Startplatz.
Von Startplatz 4 geht der WM-Zweite Chaz Davies (Ducati) in die letzten beiden Saisonrennen. Zwischen Sykes und Davies wird am Rennsonntag der Vize-Titel entschieden. Die Aprilia-Asse Haslam und Torres folgen auf den Position 5 und 6.