Katar: Kurioses und fantastisches vom Wüstenrennen
Das erste Podium der Superbike-WM in Katar: Sieger Troy Corser (mitte), Yukio Kagayama (li) und Regis Laconi (re)
2004 wurde der spektakuläre 'Losail International Circuit' eröffnet, bereits 2005 fand auf der 5,4 km langen Rennstrecke das erste Meeting der Superbike-WM statt – als erstes Saisonrennen. Seinerzeit wurde bei Tageslicht gefahren, wenn die Sonne am höchsten steht. Doch beim Debüt der Wüstenpiste zogen schon zum ersten Trainining dunkle Wolken auf und es regnete. Auch das erste Rennen am Sonntag fand bei Regen statt und sah Troy Corser als Sieger. Den trockenen zweiten Lauf gewann sein damaliger Suzuki-Teamkollege Yukio Kagayama.
Im ersten Rennen 2006 kämpfte Haudegen Niroyuki Haga um den Sieg, kollidierte aber in der letzten Runde mit seinem Yamaha-Teamkollegen Andrew Pitt und stürzte . Nutznießer war JamesToseland (Honda), der am Ende der Saison Vize-Weltmeister wurde.
Viel Trubel gab es beim Meeting in Katar im Jahr 2007, als Max Biaggi seine erste Saison in der Superbike-WM absolvierte. Der Römer, der 2010 und 2012 mit Aprilia Weltmeister wurde, gewann das erste Rennen und wurde im zweiten Lauf gefeierter Zweiter. Seinen geplanten Gaststart am kommenden Wochenende sagte Biaggi wegen einer Verletzung bedauerlicherweise ab.
Auch die Saison 2008 begann in Katar. Max Neukirchner übernahm im ersten Lauf die Führung, stürzte aber im Positionskamf gegen Biaggi. Das Rennen gewann Troy Bayliss (Ducati), der im selben Jahr seinen dritten und letzten WM-Titel feierte. Den zweiten Lauf gewann Fonsi Nieto auf Suzuki – der einzige Sieg des Spaniers in der Superbike-WM.
2009 war das Jahr von Ben Spies. Katar war im Kalender hinter Phillip Island als zweiten Saisonevent gerutscht. Der Yamaha-Pilot holte sich wie zuvor in Australien die Poleposition und sicherte sich am Rennsonntag zum ersten Mal beide Laufsiege.
Von 2010 bis 2013 fand in Katar für vier Jahre kein Meeting der Superbike-WM statt, dann kehrte die Rennstrecke 2014 mit dem ersten Nachtrennen der seriennahen Weltmeisterschaft zurück in den Kalender. Gleichzeitig rückte die Veranstaltung ans Ende des Kalenders und war Austragungsort eines der spannendsten Titelentscheidungen. Durch zwei Laufsiege (sein erster Doppelsieg überhaupt) schob sein Sylvain Guintoli (Aprilia) am bis dahin WM-Führenden Tom Sykes (Kawasaki) vorbei und krönte sich an seinem wohl besten Wochenende in der Superbike-WM mit nur sechs Punkten Vorsprung zum neuen Weltmeister. Guintoli war nach Raymond Roche der zweite Superbike-Champion aus Frankreich.
Und 2015? Der WM-Titel ist bereits an Kawasaki-Pilot Jonathan Rea vergeben, doch der Brite will einen neuen Punkterekord für die Superbike-WM aufstellen und kann ausserdem die Bestmarke von Carlos Checa aus dem Jahr 2011 mit den meisten Laufsiegen verbessern. Zwischen Chaz Davies (Ducati/383 P.) und Tom Sykes (Kawasaki/367 P.) geht es noch um den Vize-Titel. Auch die Supersport-WM ist bereits zu Gunsten von Kenan Sofuoglu (Kawasaki) entschieden. Spannende Action wird es dennoch geben, denn alle Piloten wollen sich mit einem starken Ergebnis in die Winterpause verabschieden und ggf. für einen neuen Vertrag für 2016 empfehlen.