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Superbike-WM 2016: Yamaha kommt, Ducati verliert

Von Ivo Schützbach
Nicky Hayden (li.) freut sich auf die Superbike-WM, Marco Melandri ist unerwünscht

Nicky Hayden (li.) freut sich auf die Superbike-WM, Marco Melandri ist unerwünscht

Die Plätze in den Spitzenteams sind für die Superbike-WM 2016 beinahe alle belegt. Mit Nicky Hayden kommt ein MotoGP-Weltmeister. Marco Melandri würde gerne fahren, ihn will aber kein Team.

In der diesjährigen Superbike-Weltmeisterschaft sehen wir 22 Fahrer, im kommenden Jahren werden es ungefähr gleich viele sein.

Kawasaki – 7 Bikes

Das Werksteam macht mit Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes weiter.

Pedercini möchte wie dieses Jahr ein Werksmotorrad einsetzen, «für ein zweites suchen wir Geld», so Teamchef Lucio Pedercini. Möglich ist, dass die rührige italienische Truppe als zweites Bike eines einsetzt, welches sie selber aufbaut. Für das Werksmotorrad stehen eine Reihe Fahrer Schlange, darunter David Salom und Leon Haslam.

Grillini Kawasaki will erneut zwei Fahrer einsetzen, «einen jungen und einen schnellen», wie Teamchef Andrea Grillini erzählte. «Ich kann mir vorstellen, mit Alex Phillis weiterzumachen. Für den zweiten Platz hätte ich gerne einen Toppiloten, für einen solchen Fahrer kommen wir aber nicht in Frage.»
Kein Wunder: Während Grillini seine Motorräder in den Top-5 sieht, sprechen Ex-Fahrer von «Stock-Bikes».

Go Eleven hat mit Roman Ramos verlängert. Wird Budget für einen zweiten Fahrer gefunden, ist das die Idealsituation für Teamchef Dennis Sacchetti.

Mit voraussichtlich sieben Bikes bleibt Kawasaki die quantitativ stärkste Kraft.

Ducati – 3 Bikes

Das Werksteam hat mit Chaz Davies und Davide Giugliano verlängert.

Das beste Kundenteam Althea wandert zu BMW ab.

Damit bleibt Ducati als einziges Kundenteam Barni. Teamchef Marco Barnabo würde gerne zwei Fahrer statt wie dieses Jahr einen aufbieten, hat das Budget dafür aber noch nicht zusammen. Auch bei Barni stehen die Fahrer Schlange, darunter Leon Haslam, Leandro Mercado und Ondrej Jezek.

Das deutsche 3C-Team hat den WM-Einstieg erneut verschoben.

Honda – 2 Bikes

Hauptsponsor Pata (Knabberzeug) verabschiedet sich zu Yamaha, das Budget für 2016 ist von Honda Europe gesichert. Michael van der Mark fährt eine weitere Saison für die niederländische Ten-Kate-Truppe, Sylvain Guintoli wird durch den ehemaligen MotoGP-Champion Nicky Hayden ersetzt.

Yamaha – 2 Bikes

Nach vier Jahren Abstinenz kehrt Yamaha 2016 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Als Partner wurde das langjährige Suzuki-Team Crescent von Paul Denning gewonnen, als Fahrer Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli und der aufsteigende Stern Alex Lowes verpflichtet.

BMW – 2 Bikes

Das Team M&T Racing von Piero Guidi, dieses Jahr unter dem Namen BMW Motorrad Italia am Start, und BMW beenden ihre Zusammenarbeit. Guidi denkt darüber nach, sein Team mit einem anderen Hersteller fortzuführen. «Die Frage ist nur, ob und wie viel Geld ich ausgeben möchte», sagt er kryptisch.

BMW steckt seinen gesamten Input 2016 in den neuen Partner Althea. Das Team von Genesio Bevilacqua gewann bereits eine Weltmeisterschaft: 2011 mit Carlos Checa auf Ducati. Als Fahrer-Duo sehen wir aller Voraussicht nach den Deutschen Meister Markus Reiterberger sowie den Spanier Jordi Torres.

Das ungarische Team Toth weiß noch nicht ob es weitermacht – und falls ja, in welcher Meisterschaft.

MV Agusta – 1 Bike

Leon Camier besitzt einen Zwei-Jahres-Vertrag, der bis Ende 2016 läuft. Das MV-Agusta-Werksteam setzt weiterhin alleine auf den schnellen Engländer.

Aprilia

Die Zukunft des Aprilia-Teams ist weiter unsicher. Weil sich der Hersteller aus Noale auf MotoGP konzentriert, wird für die Superbike-WM ein starker Partner gesucht – Aprilia verlangt weit über eine Million Euro für zwei Motorräder sowie die Entwicklung der RSV4. Sollten die Italiener Superstock-1000-Champion Lorenzo Savadori an Bord halten wollen, könnten die Gebühren sinken.

Der diesjährige Partner Red Devils Roma hat nicht genügend Geld für die Fortführung des Teams, Verhandlungen mit Althea, 3C und Nuova M2 sind gescheitert. Realistisch betrachtet kommen nur noch zwei Partner in Frage: das tschechische MotoGP-Team AB Motoracing von Karel Abraham senior und das Milwaukee-Team aus der Britischen Superbike-Meisterschaft. Sogar ein Zusammenschluss dieser zwei Teams ist möglich – dann als Aprilia-Werksteam.

Sollte es ein Aprilia-Team geben, würden Karel Abraham junior, Joshua Brookes, Leon Haslam, Lorenzo Savadori, Marco Melandri und einige mehr gerne dort fahren.

Suzuki

Der langjährige Partner Crescent hat sich zu Yamaha verabschiedet. Die neue GSX-R1000 wird erst im Juli 2016 präsentiert. Sollten sich Suzuki und das britische Milwaukee-Team einigen, ist das wahrscheinlichste Szenario, dass die Saison 2016 in der Britischen Superbike-Meisterschaft als Vorbereitung für die WM-Rückkehr 2017 genützt wird.

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