Schweiz: MIt einem Knall sind 10.000 Franken weg

Teamchef Andrea Grillini: «Mit Márquez in den Top-5»

Von Ivo Schützbach
Noriyuki Haga (41) fuhr 2013 in Imola ein Rennen für Grillini, damals noch auf BMW

Noriyuki Haga (41) fuhr 2013 in Imola ein Rennen für Grillini, damals noch auf BMW

Trotz ungenügender Ergebnisse erhält das Team Grillini Kawasaki auch für die Superbike-WM 2016 zwei Startplätze. Teamchef Andrea Grillini schiebt das Versagen auf seine Fahrer.

Fünf Fahrer sahen wir dieses Jahr im Team Grillini Kawasaki, zusammen holten sie nur ein paar Hände voll WM-Punkte. Der Beste von ihnen, Santiago Barragan, er holte 17 Punkte und wurde in Imola Elfter, musste gehen, als nach der Buell-Pleite Niccolò Canepa verfügbar war. Christophe Ponsson seilte sich zu Pedercini Kawasaki ab, Canepa wenig später zu Althea Ducati. Nun fahren Gianluca Vizziello und Alex Phillis für das Team – beide erfolglos.

«Wichtig ist, dass mir die Dorna zwei Startplätze für 2016 bestätigt hat», erklärte Teamchef Andrea Grillini gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wegen der Resultate dieses Jahr war das ein großes Problem, die Startplätze waren in Gefahr. Fix ist auch, dass wir weiterhin Kawasaki fahren.»

Hast du bei Kawasaki um besseres Material angefragt? «Ein Werksbike, wie es Salom hat, kriegen wir nicht», behauptet der Italiener. «Für mich sind bessere Fahrer wichtiger als besseres Material. Marc Márquez oder Jorge Lorenzo wären nach zwei Trainings auf meinem Motorrad Fünfter in den Rennen.»

Grillini leidet an massiver Überschätzung seiner Bikes. Ex-Pilot Barragan erzählte letzten Juli: «Die Motoren sind wie Stock-Motoren, da gibt es einen Unterschied von 20 oder 30 PS zu den Superbikes. Wenn man sich den Topspeed anschaut, lagen wir immer 20 bis 30 km/h dahinter. Es ist schwierig, so zu kämpfen. Auf jeder kleinen Geraden fuhren mir die Gegner eine Sekunde davon – und das bei reiner Beschleunigung, aufrecht auf dem Bike.»

Einerseits sagt Grillini, dass sein Team kein Geldproblem habe: «Wir haben für jedes Rennen einen anderen Hauptsponsor. Viele kleine Sponsoren zusammen ergeben auch ein gutes Budget.»

Wenn es aber um die Verpflichtung besserer Fahrer geht klagt er, dass diese zu teuer sind. «Wahrscheinlich mache ich mit Alex Phillis weiter», so Grillini. «Er ist jung, hat aber noch keine Erfahrung. Ich möchte einen jungen und einen schnellen Fahrer. Einer wie Leon Haslam, Randy de Puniet, John Hopkins oder Noriyuki Haga wäre mein Wunsch. Aber sie sind zu teuer und wollen außerdem ein Werksbike. Grillini kommt für sie nicht in Frage.»

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