Doha, 1. Lauf: 1. Sieg für wahnsinnigen Jordi Torres
Auf der letzten Rille bremste Jordi Torres in Katar seine Gegner aus
Jordi Torres musste man nach den Trainings für den Sieg auf der Rechnung haben, durch eine verhaltene Superpole, nur Startplatz 6, machte es sich der Aprilia-Pilot jedoch selbst das Leben schwer. Mit jeder Runde wurde der Superbike-Rookie aber stärker, schneller und mutiger. Solch beherzte und wahnsinnige Überholmanöver sieht man nur selten. In den letzten Runde lieferte sich der Spanier ein beinhartes Duell gegen Jonathan Rea und fuhr am Ende als Sieger über den Zielstrich. Es ist der erste Laufsieg von Jordi Torres in der Superbike-WM.
Rea selbst kämpfte zuvor auch gegen seinen Teamkollegen Tom Sykes, der zu Begnn das Rennen anführte. Mit der Brechstange presste sich Rea vorbei und entschuldigte sich dafür, doch Sykes wollte davon nichts wissen. Nach 17 Runden kreuzte der Weltmeister von 2013 geschlagen mit 7,2 sec Rückstand die Ziellinie.
Als Vierter kam Ducati-Ass Chaz Davies ins Ziel, Honda-Pilot Michael van der Mark wurde toller Fünfter. Angesichts des Sieges seines Aprilia-Teamkollegen enttäuschte Leon Haslam als Sechster.
Giugliano-Ersatz Javier Fores sah als solider siebter das karierte Tuch. David Salom (Kawasaki), Leandro Mercado (Ducati) und Sylvain Guintoli (Honda) komplettieren die Top-10.
Beinahe erwartungsgemäß war der erste Lauf für Suzuki schwierig. Alex Lowes kämpfte zeitweise zwar um einen Podestplatz, fiel dann aber mit technischem Defekt aus. Randy De Puniet hatte zeitweise Anschluss bis zu P7, fiel mit nachlassenden Reifen in den letzten Runden aber zurück und wurde nur Zwölfter.
Ayrton Badovini brachte die BMW S1000 RR auf der elften Position ins Ziel. Keine Zielankunft konnte MV Agusta feiern, sogar nicht einmal einen Start. Das Arbeitsgerät von Leon Camier bewegte sich am Start nicht von Fleck.
So lief das Rennen
Start: Sykes biegt vor Rea, Davies und Lowes in die erste Kurve ein. Leon Camier kommt nicht weg, seine MV Agusta wird zurück in die Garage geschoben. Chris Ponsson startet aus der Boxengasse, weil der Kawasaki-Pilot alle erlaubten Motoren verbraucht hatte.
Runde 1: Sykes 0,3 sec vor Davies, Rea, Lowes und Haslam – fünf Briten vorn. Danm Torres, Fores, VDM, Guintoli, Mercado
Runde 2: Die Top-4 fahren ein paar Meter Vorsprung heraus, De Puniet verbessert sich auf P10, Badovini P13
Runde 3: Sykes führt um 0,4 sec, Rea vorbei an Davies auf P2. Ponsson schon vorbei an Toth
Runde 4: Sykes und Davies setzen sich um 2 sec von Davies ab. Die Top-8 fahren innerhalb nur 4,6 sec.
Runde 5: Sykes und Rea im Parallelflug, Lowes vorbei an Davies auf P3, VDM schnappt sich P7 von Torres
Runde 6: Haslam fällt nach einem missglückten Überholversuch gegen Davies hinter Torres auf P6 zurück.
Runde 7: Sykes fehlerfrei vorn, doch Rea bleibt in Lauerstellung. Lowes fällt mit einem technischen Problem aus. Torres neuer Dritter vor Davies und Haslam
Runde 8: Haslam vorbei an Davies auf P4. Ramon Rams rollt aus
Runde 9: Sykes 0,5 sec vor Rea, Torres fliegt heran und liegt nur 1,5 sec zurück. Dann Haslam, Davies, VDM, Fores, Guintoli, Mercado, De Puniet. Badovini P12
Runde 10: Rea übernimmt die Führugn von Sykes – Torres nur noch 0,4 sec zurück! VDM vorbei an Haslam auf P5
Runde 11: Rea, Sykes und Torres innerhalb nur 0,2 sec. Davies (4.) 5 sec zurück
Runde 12: Torres schnappt sich auf der Startgeraden zuerst Sykes und macht anschliessend auch mit Rea kurzen Prozess. Canepa fällt aus
Runde 13: Torres fährt in einer Runde 0,5 sec Vorsprung heraus. Rea und Sykes können nur staunen.
Runde 14: Rea beisst und bleibt an Torres dran, Sykes schon 2 sec zurück. Dann Davies, VDM, Haslam, Fores, Guintoli, Salom, Mercado, De Puniet, Badovini
Runde 15: Die Rundenzeiten von Sykes brechen ein, Platz 3 scheint er aber gegen Davies behaupten zu können.
Runde 17: Rea versucht in der letzten Runde noch einmal alles, doch Torres behält die Nerven und die Nase vorn. Der erste Sieg des Aprilia-Piloten! Rea zweiter vor Sykes, Davies, VDM, Haslam, Fores, Salom, Mercado, Guintoli, Badovini, De Puniet