Milwaukee BMW: Weshalb der Rückstand so groß ist
Die Ergebnisse der beiden Testtage in Jerez verleiten zu keinen Jubelstürmen, das siegverwöhnte Milwaukee-Team von Shaun Muir liegt knapp 2 sec zurück. Doch bei den Briten wurde nach der letzten Saison alles umgekrempelt. Nach dem Titelgewinn in der Britischen Superbike-Meisterschaft folgte der Wechsel von Yamaha zu BMW, der mehrjährige MotoGP-Pilot Karel Abraham kam neben Champion Joshua Brookes neu ins Team.
«Vor dem Jerez-Test sind wir keinen Meter gefahren», hielt BMW-Entwicklungsingenieur Marc Bongers gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Brookes hat seine Zeit am Ende des Tages gefahren mit Reifen, die schon 18 Runden drauf hatten. Da war es schon kälter und feuchter. Wenn wir einen Tag mehr gehabt hätten, kämen wir noch mal eine halbe Sekunde runter.»
Der Niederländer weiter: «1,5 sec Rückstand wäre für den ersten Test okay. Es ist ja auch nicht so, dass Brookes mit dem Paket schon zufrieden ist. Das Team ist in der Findungsphase. Klar unterstützen wir, aber jedes Team muss das eigene Fenster finden mit seinen Fahrern. Am Dienstag haben wir wegen eines elektrischen Problems einige Zeit verloren, der Kabelbaum war gebrochen. Das hat ein bisschen gedauert, bis wird das gefunden und repariert hatten. Dann war es morgens nass und neblig. Die Jungs brauchen einfach Zeit auf dem Motorrad und es gibt eindeutige Gebiete, die wir verbessern können. Sowohl bei der Elektronik als auch beim Fahrwerk. Wir haben auch noch nicht alle Teile, von Öhlins haben wir nicht das Aktuellste, deshalb stehen wir an und können nichts ändern.»
Mit der Gesamtleistung während des Roll-outs ist Bongers deshalb zufrieden: «Für Milwaukee ist es extrem respektabel, wie sie in der kurzen Zeit die Motorräder so schön aufgebaut haben. Sie haben auch alles da an Ersatzteilen. Es ist an sich schon erstaunlich, dass sie in Jerez drei gleiche Motorräder dabei hatten.»
Nächste Woche Mittwoch und Donnerstag testet Milwaukee zusammen mit dem Kawasaki-Werksteam im MotorLand Aragón. «Hoffen wir, dass Aragón vom Wetter her okay ist, damit wir unsere Technikprobleme lösen können», bemerkte der Elektronik-Experte. «Wir müssen die Jungs ja auch erst kennenlernen, wir müssen uns zusammenfinden. Am Anfang gibt es immer leichte Verständigungsproblemchen.»
Die Zeiten vom Jerez-Test
Pos | Name | Team | Dienstag | Mittwoch |
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1. | Tom Sykes (GB) | Kawasaki | 1:40,882 | 1:39,924 |
2. | Davide Giugliano (I) | Aruba.it Ducati | 1:41,792 | 1:40,047 |
3. | Chaz Davies (GB) | Aruba.it Ducati | 1:41,041 | 1:40,110 |
4. | Nicky Hayden (USA) | Honda Ten Kate | 1:41,371 | 1:40,534 |
5. | Michael van der Mark (NL) | Honda Ten Kate | 1:41,891 | 1:40,601 |
6. | Javier Fores (E) | Barni Ducati | 1:41,900 | 1:40,761 |
7. | Jonathan Rea (GB) | Kawasaki | 1:41,210 | 1:40,856 |
8. | Sylvain Guintoli (F) | Pata Yamaha | 1:42,165 | 1:41,018 |
9. | Alex Lowes (GB) | Pata Yamaha | 1:41,505 | 1:41,361 |
10. | Joshua Brookes (AUS) | Milwaukee BMW | 1:43,923 | 1:41,826 |
11. | Leon Camier (GB) | MV Agusta | 1:42,896 | 1:42,182 |
12. | Karel Abraham (CZ) | Milwaukee BMW | 1:45,462 | 1:42,628 |
13. | Sylvain Barrier (F) | Pedercini Kawasaki | 1:43,836 | 1:42,886 |
14. | Saeed Al Sulaiti (Q) | Pedercini Kawasaki | 1:47,211 | 1:45,007 |