Aprilia auf Platz 4: Anschluss zur Spitze geschafft?

Lorenzo Savadori startete in Assen wie alle Piloten bis auf Markus Reiterberger und Sylvain Guintoli auf Regenreifen in den zweiten Superbike-Lauf am Sonntag. In Runde 13 steuerte er seine Box an, um auf Slicks zu wechseln, als die Sonne die Strecke auftrocknen ließ. Nach Platz 6 im ersten Rennen konnte sich der Italiener erneut steigern und den vierten Rang hinter Rea, Sykes und van der Mark sichern.

Nun liegt Savadori mit 51 Punkten auf dem neunten Gesamtrang. «Mit den Ergebnissen an diesem Wochenende bin ich sehr zufrieden», freute sich der 23-Jährige. «Doch wir müssen noch ein paar Probleme lösen. Das erste Rennen zeigt, dass wir in der zweiten Rennhälfte stärker werden müssen, denn anfangs konnte ich mit den Spitzenreitern mithalten, aber danach hatten wir Probleme. Was das zweite Rennen betrifft: Es war seltsam. Wir starteten auf nasser Strecke, dann kam die Sonne heraus und die Strecke trocknete nach etwa vier Runden auf. Dann kam das Flag to flag, es war alles neu für mich: wieder in die Box fahren und die Reifen wechseln lassen. Ich bin sehr froh über die gute Arbeit von Iodaracing und die Unterstützung von Aprilia.»

«Es bleibt nur eine Frage: Hätte ich noch besser abgeschnitten, wenn ich schon in der Runde zuvor an die Box gekommen wäre? Vor dem ersten Rennen hätte ich aber nie gedacht, dass wir schon am vierten Rennwochenende dem Podest nah sein werden. Ich kenne das Potenzial der Maschine und des Teams, daher bin ich mir sicher, dass wir zusammen weiter wachsen werden. Das nächste Rennwochenende findet in Imola statt. Diese Strecke mag ich, im letzten Jahr habe ich dort in der Superstock-Klasse gewonnen. Doch in diesem Jahr fahre ich in einer anderen Klasse mit einem anderen Bike. Ich werde mein Bestes geben, mehr kann ich nicht tun», weiß Savadori.

Während Neuling Savadori für Aufsehen sorgte, erlebte Alex De Angelis einen Tag zum Vergessen. Im Warm-up kollidierte der Fahrer aus San Marino mit dem Australier Josh Hook. Dabei erlitt De Angelis, der 2015 in der MotoGP-WM einen Horrorsturz erlebte und lange verletzt war, einen Abriss der Strecksehne im kleinen Finger der linken Hand. Er wird nun im Martini Krankenhaus in Groningen operiert. «Ich hatte Pech, ich war auf das Warm-up konzentriert, als plötzlich vor mir ein anderer Fahrer auftauchte, der fast gänzlich angebremst hatte. Ich versuchte, ihm noch auszuweichen, aber es gelang mir nicht. Ich spürte starke Schmerzen in der linken Hand und sah dann den zerfetzten Handschuh und Blut.»