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Assen: Wieso Tom Sykes seine Kawasaki wegschmiss

Von Ivo Schützbach
Nach diesem Sturz war an Tom Sykes’ Kawasaki nicht mehr viel ganz

Nach diesem Sturz war an Tom Sykes’ Kawasaki nicht mehr viel ganz

Ex-Weltmeister Tom Sykes kämpfte bei der Superbike-WM in Assen gegen vier andere Fahrer um den Sieg. Wegen eines kleinen Fehlers verarbeitete er seine Kawasaki ZX-10R zu einem Haufen Schrott.

Mit Jonathan Rea, Chaz Davies, Michael van der Mark, Tom Sykes und Nicky Hayden kämpften während der ersten acht Runden in Assen fünf Fahrer erbittert um die Führung, dann stürzte Polesetter Sykes.

SPEEDWEEK.com erklärte der Engländer im Interview was geschah.

Wie geht es dir nach deinem Abflug, keine großen Schäden?

Alles gut, nur das Bike wurde beschädigt.

Ich machte nur einen kleinen Fehler. Als ich bremste, verpasste ich es gleichzeitig zurückzuschalten und war am Kurveneingang kurz im Leerlauf. Wegen der Streckenverhältnisse musste ich weit gehen, abseits der Ideallinie war es schmutzig. In einem normalen Rennen hätte ich die Schikane langsam durchfahren und es wäre weitergegangen. So hat es mich rausgehauen. Das war ein Fahrfehler, so etwas passiert.

In einigen Streckenabschnitten hatte ich Probleme, in anderen war ich dafür schnell. Insgesamt fühlte ich mich relativ wohl. Die Jungs um mich herum waren schnell, wir waren aber alle auf einem ähnlichen Level. Es wäre am Ende sicher ein großer Fünfkampf geworden – aber ich stürzte leider.

Wie konntest du in 15 Minuten Superpole eine Trockenabstimmung erarbeiten? In allen Trainings zuvor war die Strecke nass.

Das ist unmöglich. Aber wir haben einen guten Job erledigt, ich blieb in meiner Pole-Runde nur eine Sekunde über dem Streckenrekord. Danach war mir klar, dass einiges möglich ist.

Klar bin ich über den Crash enttäuscht. Gut ist aber, dass ich in der Lage war, an der Spitze mitzuhalten. Das war bislang auf jeder Rennstrecke so. Nun ist mein Plan, dass wir das Motorrad für das Rennen am Sonntag verbessern.

Ohne deinen Sturz wäre der Sieg möglich gewesen?

Schwer zu sagen. Auf jeden Fall hatte ich die Voraussetzungen, um um den Sieg zu kämpfen, keine Frage.

In einigen Runden wäre ich gerne in Führung gegangen, ich war aber an den falschen Stellen langsamer als die anderen. Das machte das Überholen schwierig. Rea, Davies, van der Mark oder ich hätten gewinnen können, Hayden hatte nicht die Abstimmung an seiner Honda, um mehr pushen zu können.

Kommt dir das neue Format mit einem Rennen am Samstag und Sonntag entgegen? Jetzt kannst du eine Nacht drüber schlafen.

Nein, ich würde am liebsten sofort wieder auf mein Motorrad springen.

Es hat sich für alle herauskristallisiert, dass es mit dem neuen Format schwierig ist, eine gute Rennabstimmung zu erarbeiten. Deshalb sehen wir so unterschiedliche Rundenzeiten.

Gut ist, meine Mechaniker haben jetzt viel Zeit, um mir ein neues Motorrad aufzubauen. Wir haben ja nur ein Motorrad, mit einem zweiten Rennen nach diesem Sturz wären die Mechaniker in argen Schwierigkeiten. So können sie mir eine nette neue Freundin für Sonntag basteln.

Du hast das Motorrad komplett verschrottet?

Ja, das war ein Guter. Als sie auf den Kies traf, hat sie sich mehrfach gedreht und ihre Karbonspuren hinterlassen. Auf der Strecke war meine Freundin heute etwas stürmisch, damit komme ich nicht klar.

Nach sieben Rennen fehlen dir bereits 54 Punkte auf WM-Leader Jonathan Rea. Es wird nicht einfach, diese aufzuholen.

Es ist nicht leicht das aufzuholen, 54 Punkte kann man aber auch leicht verlieren. Wir haben heute Fehler von vielen Fahrern gesehen, Jonathan war einer davon. Er fuhr über den künstlichen Rasen und kam schnell auf die Strecke zurück. Da hatte er viel Glück. 2009 hat mein damaliger Teamkollege Ben Spies in der gleichen Kurve mit dem Vorderrad nur ein paar Zentimeter der weißen Linie erwischt und seine Yamaha bis zum Zaun geschmissen.

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