Ultimatum für Brookes? Was BMW-Teamchef Muir sagt
Sechs Rennen, fünfmal in den Punkten, Platz 9 auf Phillip Island als Höhepunkt: Der Britische Superbike-Meister Joshua Brookes hat sich seine Rückkehr in die Weltmeisterschaft einfacher vorgestellt. Vor dem Assen-Wochenende hat der Australier nur 20 Punkte auf seinem Konto und ist WM-15.
Kein Wunder, macht im Fahrerlager das Gerücht die Runde, dass Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir Brookes eine Deadline bis zum Donington-Rennen Ende Mai gesetzt hat, um ordentliche Leistungen zu zeigen. Ansonsten sitze er auf einem Schleudersitz.
«Da ist nicht ein Funken Wahrheit dran», unterstrich Muir gegenüber SPEEDWEEK.com. «Nach Thailand war uns klar, dass wir als Team keine gute Arbeit abgeliefert haben. Wir funktionierten nicht als Einheit und hatten viele Probleme am Motorrad. Die Plätze 5 und 7 von Markus Reiterberger zeigten, was mit der BMW möglich gewesen wäre. Ich hatte nach den Rennen ein Meeting mit Josh bis spät in die Nacht hinein. Uns war klar, dass wir die Herangehensweise ändern müssen. Wenn der Tag kommt, an dem mir Brookes und Abraham sagen, dass sie mit dem Paket zufrieden sind und sie in den Trainings und Rennen trotzdem Ergebnisse wie bislang einfahren, dann müssen wir uns darüber unterhalten, wie wir gemeinsam bis Saisonende weitermachen können. Bis heute – und das sage ich ausdrücklich – sind beide Fahrer mit dem Motorrad nicht zufrieden. Es ist nicht die Elektronik alleine, es ist das Chassis, die Balance, eine Kombination aus allem. Im Moment ist das Vertrauen von Josh in das Motorrad sehr niedrig, das zeigt sich in seinen Leistungen auf der Rennstrecke.»
Milwaukee war in Thailand so verzweifelt, dass sie bei Brookes statt der Öhlins-Gabel 2016 die letztjährige aus der Yamaha in die BMW S1000RR einbauten.
«Wir wissen nicht genau, was richtig oder falsch ist», gibt Muir zu. «Für Assen haben wir eine neue Schwinge mit anderem Design, von einem anderen Hersteller. Wir sind nie die Standardschwinge von BMW gefahren, kennen nur die von Suter. Die neue hat eine andere Steifigkeit, die Umlenkung ist anders, alles. Sie probieren wir heute, dazu einige andere Dinge. Ob wir damit besser werden wissen wir nicht, weil wir keinen Anhaltspunkt haben. Wir sehen was Althea leistet – und sind nicht so gut. Josh und Karel kennen Assen sehr gut, mal sehen, wo wir hier stehen.»