Ducati Panigale: Gegner hielten Auspuff für illegal
Beim Europaauftakt der Superbike-WM im MotorLand Aragón am vergangenen Wochenende rümpften zahlreiche Konkurrenten die Nase. Ducati hatte erneut einen neuen Auspuff im Gepäck, für jeden auf den ersten Blick zu erkennen.
Während die Original-Ducati-Panigale den Endschalldämpfer am tiefsten Punkt des Motorrades montiert hat, mit den Auspuffausgängen links und rechts vor dem Hinterrad, ist der neue Auspuff links und rechts an der Seite des Motorrades angebracht.
Artikel 2.4.8.18 des technischen Reglements besagt, dass die Abgasanlage geändert werden darf. Gleichbleiben muss die Anzahl der Auspuffe, sie müssen auch auf den gleichen Seiten montiert sein, wie am homologierten Bike.
Ducati hat sich durch die technische Lösung an der Ur-Panigale viele Möglichkeiten offen gelassen. «Wir haben alle Vorgaben perfekt erfüllt», meinte Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli zum neuen Auspuff. «Das Reglement lässt viele Freiheiten, was das Design betrifft.»
Der neue Auspuff bringt Ducati mehr Spitzenleistung und damit Topspeed, außerdem ist er zirka zwei Kilogramm leichter. Mit unterschiedlichen Durchmessern der Endschalldämpferrohre arbeitete Ducati an der Feinabstimmung des Motors.
Über einige Gegner, die in Spanien hinter vorgehaltener Hand «illegal» flüsterten, kann Marinelli nur schmunzeln. «Wie kann einer auch nur daran denken, dass wir einen illegalen Auspuff bringen», fragte der hochgeschossene Italiener SPEEDWEEK.com. «Wenn wir solche Sachen entwickeln, fragen wir vorher die FIM – um sicher zu sein. Das geschieht mehrere Monate vorher, da existieren die Teile nur im Computer.»
«Das Reglement ist klar», unterstrich Scott Smart, Technischer Direktor des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM. «Ducati hat sich an alle Vorgaben gehalten und weiterhin einen Auspuff links und rechts. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Straßenversion für Japan mit einem ähnlichen Auspuff homologiert ist. Die Auspuff-Position an der Racing-Honda ist ebenfalls anders, davon hat acht Jahre lang niemand Notiz genommen. MV Agusta fährt mit einem anderen System. Alle haben geschuftet, um mit ihren Lösungen im Rahmen des Reglements zu bleiben.»