Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Niederlagen: Was Jonathan Rea von Kawasaki verlangt

Von Ivo Schützbach
Weltmeister Jonathan Rea jammert auf hohem Niveau

Weltmeister Jonathan Rea jammert auf hohem Niveau

Drei der ersten sechs Läufe 2016 hat Jonathan Rea (Kawasaki) gewonnen, die Superbike-WM führt er mit 26 Punkten Vorsprung an. Aber so überlegen wie letztes Jahr ist der Weltmeister nicht mehr.

Sechs Rennen, sechs Podestplätze, drei Siege. Außer gegen Tom Sykes (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) hat Jonathan Rea dieses Jahr noch keine Punkte abgegeben und 131 von 150 möglichen Zählern erobert.

Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass seine letztjährige Überlegenheit dahin ist. Teamkollege Sykes kommt mit der neuen ZX-10R besser zurecht, Ducati hat Fortschritte erzielt, die vor allen Davies nützen kann. Honda ist mit Michael van der Mark der Spitze deutlich näher.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Jonathan Rea nach den Rängen 2 und 3 in Aragón zusammen.

Wenn wir den Davies-Effekt in Aragón außer Acht lassen: Ist Ducati nun gleich auf mit Kawasaki?

Schwer zu sagen. Im Topspeed waren sie schneller als wir. Sie haben also nicht nur den Vorteil durch ihre Motorkonfiguration in den Kurven, sondern sind auch noch schneller. In Aragón waren sie der Maßstab. Jetzt müssen wir auf den kommenden Strecken in Assen und Imola sehen, ob das dort auch so ist.

Bekommt ihr für das kommende Rennen neue Teile?

Ich habe nichts davon gehört.

Wir müssen etwas Neues probieren, damit wir am Kurveneingang schneller werden.

Letztes Wochenende haben wir viel mit dem Chassis versucht und uns immer weiter von der Basisabstimmung entfernt. Am Ende waren wir verloren, weil wir unsere Probleme durch eine andere Balance lösen wollten.

Für das zweite Rennen sind wir zu einem Set-up zurückgegangen von dem wir wussten, dass es funktioniert. Das funktioniert schon lange, jetzt müssen wir einen Schritt nach vorne machen.

Mit dem neuen Motorrad musst du dieses Jahr härter arbeiten, die Siege fallen dir nicht mehr so leicht?

Wir brauchen mehr Zeit. In Aragón war unser Hinterreifen zerstört – mehr als bei allen anderen. Aber ich will gar nicht alles auf das Motorrad schieben, wir müssen das genau analysieren.

Im zweiten Rennen war die Temperatur höher, es war mehr Gummi auf der Strecke, es hätte besser sein müssen – wir waren aber viel langsamer.

Wir können nicht genau sagen, was unsere Probleme sind. Diese müssen wir Schritt für Schritt lösen.

Viele Leute vergessen, dass ihr ein neues Motorrad habt. Die Ducati wurde über viele Jahre entwickelt.

Genau. Wir probieren dieses Jahr mehr als sonst. Am Freitag erledigen wir keine Rennsimulation wie letztes Jahr, sondern testen neue Chassis-Komponenten. So lässt sich kein Vertrauen aufbauen.

Der neue Zeitplan macht es uns schwieriger, einen guten Rhythmus zu finden ist hart. Ich hatte den ganzen Samstag und Sonntag das Gefühl, als würde ich auf den Hinterbeinen stehen, mir fehlte es an hundertprozentigem Vertrauen.

Es ist ein neues Motorrad. Ich habe aber keine Zweifel, dass wir uns verbessern werden.

Nur müssen diese Verbesserungen schnell kommen. Wir haben jetzt fünf Rennen im Zwei-Wochen-Rhythmus, da gilt es maximale Punkte zu sammeln. Dafür muss unser Gesamtpaket besser werden.

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