Nicky Hayden: «Neue Fireblade steht nicht im Vertrag»
«Ich habe keine Infos über die neue Fireblade», sagt Nicky Hayden
Nicky Hayden kommt mit 31 Punkten als WM-Achter zum Europaauftakt der Superbike-WM ins MotorLand Aragón am kommenden Wochenende. Zu Rang 5 (Sylvain Guintoli/Yamaha) fehlen dem Amerikaner nur neun Punkte.
SPEEDWEEK.com sprach mit ihm darüber, was er dieses Jahr auf der Honda CBR1000RR für machbar hält und wie es um die neue Fireblade steht.
Lange herrschte im Superbike-Fahrerlager die Meinung, die Honda sei kein gutes Motorrad und nur Jonathan Rea könne auf ihr gewinnen. Dann zeigte Michael van der Mark gute Rennen, du schlägst dich wacker. So schlecht kann die Fireblade nicht sein?
Viele Leute haben meine Entscheidung, in dieses Team zu kommen, in Frage gestellt. Ich war aber überzeugt von dem, was ich gesehen habe. Sie gehörten auch zu den wenigen Teams die daran glaubten, dass ich noch etwas zu zeigen habe, die an mir interessiert waren.
Sicher, das Motorrad ist nicht das neueste. Aber das Team hat einen großartigen Job erledigt. In meiner Zeit in MotoGP habe ich mit herausragenden Technikern gearbeitet, wir haben viel getestet und ich habe viel gelernt.
Seit ich das Superbike das erste Mal fuhr, haben wir Fortschritte erzielt. Ich glaube, dass ich dem Team helfen kann. Mein Crew-Chief hatte einige neue Ideen.
Schau dir an, was Michael letztes Jahr als Rookie geleistet hat, er ist sehr schnell. Oder was er in Suzuka als Teamkollege von Jonathan Rea und Casey Stoner gezeigt hat.
Was hat dir HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto über die neue Fireblade erzählt, bevor du den Honda-Vertrag unterschrieben hast?
Ich bekam keine wirklichen Informationen. Natürlich habe ich versucht, etwas zu erfahren. Ich weiß aber echt nichts.
Meine Hoffnung ist, dass wir für nächstes Jahr ein neues Motorrad bekommen. Mir wurde aber nichts versprochen, das steht auch nicht in meinem Vertrag.
Ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben – in der Hoffnung, dass ein neues Bike kommt.
Gibt es in der Arbeitsweise riesige Unterschiede zwischen einem Topteam in MotoGP und der Superbike-WM?
Ein Unterschied ist, dass es in MotoGP zwei Motorräder gibt. Während der Trainings kannst du deshalb anders arbeiten.
In Superbike ist es wichtig, dass die Fahrer innerhalb eines Teams zusammenarbeiten.
An einem Superbike lässt sich nicht so leicht schrauben wie an einer MotoGP-Maschine. In MotoGP lassen sich kleine Änderungen schneller vornehmen.
Aspar war ein kleines Team wie Ten Kate. Für Repsol oder Ducati zu fahren, ist nett. Dort gibt es viel Personal. Klar, wenn du einen Sponsor wie Marlboro hast, macht das die Dinge einfacher.
Was mir bei Ten Kate gefällt: Sie verschwenden kein Geld. Wir haben vielleicht nicht die herausragende Boxendeko oder das beste Catering, aber sie erledigen einen guten Job. Schau dir mein T-Shirt an, wir haben keinen großen Sponsor. Das Team gibt das Geld für Performance aus, das ist sehr wichtig und gefällt mir.
Wie lange brauchst du, um das Motorrad 100-prozentig zu verstehen?
Ich weiß es nicht. Schon am zweiten Tag meines ersten Tests war ich auf Rennreifen so schnell wie Michael. Ich glaube nicht, dass es für einen erfahrenen Piloten arg lange dauert.
Es geht mehr um Details. Was passiert, wenn der Reifen nachlässt, wo kann man überholen. Um das alles herauszufinden, braucht es länger.