Assen-Sieger Jonathan Rea über Tücken der Kawasaki
Auf Platz 1 fuhr Jonathan Rea in Assen bereits zum 33. Mal
Mit Jonathan Rea, Chaz Davies, Michael van der Mark, Tom Sykes und Nicky Hayden kämpften die ersten zehn Runden fünf Fahrer an der Spitze. Dann stürzte Sykes, ein paar Runden vor Ende auch van der Mark.
Sahen wir bis dahin ein atemraubendes Rennen, geschah die letzten zwei Runden nichts mehr: Jonathan Rea fuhr 1,6 sec vor Chaz Davies (Ducati) und 5,3 vor Nicky Hayden (Honda) über die Ziellinie und feierte seinen vierten Saisonsieg, den 33. insgesamt.
Bis zur Superpole fanden alle Trainings in Assen auf nasser Strecke statt. «Wir veränderten für das Rennen den Lenkkopfwinkel und die Motorradhöhe», verriet Rea SPEEDWEEK.com. «Das war ein riesiger Umbau. Ich habe mich die letzten Rennen nie wohlgefühlt auf dem Bike, dabei hat die neue ZX-10R riesiges Potenzial. Damit ich mich wohlfühle, müssen wir die Maschine aber in das richtige Fenster kriegen.»
War es ein großes Risiko, die Abstimmung für das Rennen auf den Kopf zu stellen? «Schon, aber wenn ich mich auf dem Bike nicht wohlfühle, ist es kein großes Risiko», so Rea. «Ich kann wirklich froh sein, dass ich WM-Leader bin. Mit Rennen alle zwei Wochen besteht keine Chance zum Testen zu gehen. Wenn wir am Rennwochenende nicht auf der sicheren Seite sind, dann bleiben uns nur massive Änderungen. Das Motorrad letztes Jahr hat in einem sehr breiten Fenster funktioniert, das dieses Jahr ist viel kritischer. Wenn es gut ist, ist es gut. Wenn du daneben liegst, liegst du daneben. Ich muss erst noch herausfinden, wo meine Wohlfühlzone ist.»
«Die Pace im Rennen war niedrig», bemerkte der Nordire. «Die letzten Jahre waren wir hier viel schneller. Wenn du an einem so schwierigen Wochenende 25 Punkte holen kannst, dann ist das viel wert. Das bedeutet mir persönlich viel, es ist gut für die innere Stärke – und die Meisterschaft. Ich hatte ein bisschen mehr Grip als die anderen. Wann immer sich im Zweikampf eine kleine Lücke zum Vordermann auftat, konnte ich diese innerhalb einer halben Runde zufahren. Dieses Rennen musste man klug angehen, das war der Schlüssel. Ich habe schnell gemerkt, dass es zwei oder drei Stellen gibt, an denen ich meinen Mehrgrip dazu nützen konnte, die Ducati von Davies zu überholen. Nur Honda war ein Fragezeichen für mich. Van der Mark konnte mich angreifen, wann immer er wollte. Auch Sykes war schnell. Wenn du ein Rennen gegen vier andere gewinnst, die auch alle siegen wollen, dann ist das unglaublich.»
In der Weltmeisterschaft baute Rea seinen Vorsprung gegenüber Chaz Davies auf 31 Punkte aus, der Dritte Tom Sykes liegt bereits 54 zurück.