Spa: Ellis vs. Schlosser – Der Zweikampf geht weiter
Auch in Spa-Francorchamps werden harte Rad-an-Rad-Duelle erwartet
Die ersten beiden Wochenenden der Seitenwagen-Weltmeisterschaft in Le Mans und Assen waren eine Angelegenheit der Titelverteidiger Markus Schlosser/Marcel Fries, der Vize-Weltmeister Todd Ellis/Emmanuelle Clement und Tim Reeves/Kevin Rousseau. Die drei genannten Teams teilten sich die Podiumsplätze, wobei die vier Laufsiege zu gleichen Teilen an Schlosser und Ellis gingen. Weil Ellis zweimal auch Zweiter wurde, Schlosser dagegen einmal Zweiter und einmal Dritter, führt der Brite die WM-Zwischenwertung mit vier Punkten Vorsprung auf den Schweizer an.
Während in den letzten Jahren auf dem Circuit Bugatti in Le Mans und dem TT Circuit in Assen regelmäßig Rennen zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft durchgeführt werden, ist die Strecke in Spa-Francorchamps für die meisten Crews unbekanntes Terrain. Zum letzten Mal wurde auf dem etwas über sieben Kilometer langen Kurs 1990 WM-Punkte verteilt. Die Sieger hießen damals Egbert Streuer /Geral de Haas. Die späteren Weltmeister Alain Michel/Simon Birchall belegten vor Yoshisada Kumagaya/Brian Houghton den zweiten Platz.
Wenn am kommenden Wochenende im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft am Freitag und Samstag die WM-Läufe 5 und 6 auf dem Programm stehen, werden mit Reeves/Rousseau und Harry Payne/Mark Wilkes – die Polesetter in Le Mans – zwei prominente Team in der Startaufstellung fehlen, weil es zum großen Ärger zu einer Terminüberschneidung mit den Rennen zur Tourist Trophy kommt. Weil Reeves damit die Chancen auf seinen siebenten Titelgewinn schwinden sah, kehrt er der Weltmeisterschaft den Rücken zu und legt sein Hauptaugenmerk auf die IDM.
Von den aktuellen Seitenwagen-Teams konnte nur Markus Schlosser in der Vergangenheit bereits Bekanntschaft mit der legendären Rennstrecke in den belgischen Ardennen machen, die mit der Senke von «Eau Rouge» eine der wohl spektakulärsten Kurven des gesamten Rennkalenders beinhaltet. Sein Antreten liegt allerdings bereits 27 Jahre zurück. 1995 gewann er damals ein Rennen mit Adolf Hänni an seiner Seite. Seine Gegner kamen damals aus Belgien, den Niederlanden und Großbritannien.
Neben Ellis/Clement und Schlosser/Fries gehören Stephen Kershaw/Ryan Charlwood zum engeren Kreis der Anwärter auf eine Top-3-Platzierung. Das britische Paar, das im Vorjahr die WM an der vierten Stelle abschloss nachdem sie völlig überraschen das zweite Rennen in Donington gewinnen konnten, verpasste dieses Jahr viermal denkbar knapp eine Podiumsplatzierung. Aber auch Bennie Streuer/Kevin Kölsch haben eine Podiumsplatzierung im Visier. Nach ihrem Pech in Frankreich hat der niederländische Seitenwagen-Weltmeister von 2015 Aufholbedarf.
Mit Ted und Vincent Peugeot und Lukas Wyssen/Thomas Hofer gibt es weitere Anwärter auf einen Top-3-Platz. Die französische Sohn-Vater-Paarung kommt nach zwei Siegen in der französischen Meisterschaft mit viel Selbstvertrauen nach Belgien und die Eidgenossen wollen in Spa-Francorchamps endlich auch den Sprung auf das Podium schaffen, nachdem bis jetzt vier vierte Plätze das höchste der Gefühle waren. In der WM-Zwischenwertung liegen Wyssen/Hofer an der fünften Stelle, Peugeot/Peugeot nehmen nach vier von 16 Rennen die achte Position ein.
WM-Stand (nach 4 von 16 Rennen)
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), Yamaha LCR, 90 Punkte. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), Yamaha LCR, 86. 3. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS, 68. 4. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR, 50. 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR, 38. 6. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Yamaha LCR, 31. 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), Yamaha LCR, und Paul Leglisse/Mélanie Farnier (F), Yamaha LCR, beide 27. 9. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), Yamaha Adolf RS, 21. 10. Cedric Pierard/Arnaud Pierard (B), Yamaha Adolf RS, 20. 11. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F), Yamaha LCR, 19. 12. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), Yamaha LCR, 18. 13. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS, 16. 14. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchard (F), Kawasaki RCN, 15. 15. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F), Yamaha LCR, 11. 16. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), Kawasaki LCR, 8.
Zeitplan
Donnerstag, 02.06.
12.10 bis 12.30 Uhr Freies Training
15.00 bis 15.20 Uhr Freies Training
17.40 bis 18.00 Uhr Erstes Zeittraining
19.20 bis 19.40 Uhr Zweites Zeittraining
Freitag, 03.06.
14.45 bis 15:15 Uhr Rennen 1
Samstag, 04.06.
10.00 bis 10.10 Uhr Warm-up
11.25 bis 11.55 Uhr Rennen 2