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Vierfacher Weltmeister Max Deubel ist 90

Von Thorsten Horn
Max Deubel feiert am 5. Februar seinen 90. Geburtstag

Max Deubel feiert am 5. Februar seinen 90. Geburtstag

Am 5. Februar feiert mit Max Deubel einer der erfolgreichsten Seitenwagen-Fahrer aller Zeiten seinen 90. Geburtstag. Der Rheinländer wurde vier Mal Weltmeister und machte sich auch als Funktionär verdient.

Max Deubel erblickte am 5. Februar 1935 in Mühlenau, seit 1967 ein Stadtteil von Wiehl im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, das Licht der Welt.

In den Rennsport stieg Deubel 1955 mit einem Ex-Gespann des späteren zweifachen Weltmeisters Walter Schneider und mit seinem Arbeitskollegen Horst Höhler im Beiwagen ein. Nach einigen Rückschlägen gelang ihnen 1957 beim Neunkirchner Dreieckrennen ihr erster Sieg in der damaligen B-Lizenz-Klasse. In der OMK-Pokalklasse bestritt Deubel 1958 sein einziges Solo-Rennen – beim Eifelrennen auf dem Nürburgring wurde er mit einer italienischen Mondial Zweiter des 125er-Rennens.

Sein Herz gehörte dennoch weiterhin den Seitenwagen. Als Nachwuchs-Lizenzfahrer durfte Deubel 1959 noch keine volle WM-Saison bestreiten, doch bei seinem Grand-Prix-Debüt in jenem Jahr in Hockenheim fuhr er mit Horst Höhler gleich als Dritter aufs Podest. Mit diesen vier WM-Punkten landeten sie bei nur fünf Grand Prix des Jahres am Saisonende auf Rang 8.

Im darauffolgenden Jahr steigerten sie sich mit drei Fahrten in die Punkteränge (damals nur bis Platz 6) auf die sechste WM-Position. Das war zwar für ihr erstes fast volles WM-Jahr respektabel, doch zum Kreis der WM-Favoriten zählte Max Deubel deswegen für die Saison 1961 nicht zwingend.

Dann nahm das Rennjahr 1961 gleich zu Beginn eine tragische Wendung. Beim Saisonauftakt auf dem Circuit de Montjuic in Barcelona gewannen die deutschen Vorjahresweltmeister Helmut Fath/Alfred Wohlgemuth, doch beim nicht zur WM zählenden Eifelrennen auf dem Nürburgring am 30. April verunglückten sie schwer. Dabei verlor Alfred Wohlgemuth sein Leben und Helmut Fath verletzte sich so schwer, dass er einige Jahre brauchte, um in den Seitenwagensport zurückkehren zu können.

Keine zwei Wochen später verunfallten die zweifachen Vize-Weltmeister und neuerlichen WM-Mitfavoriten Florian Camathias/Hilmar Cecco aus der Schweiz bei einem Interrennen am 11. Mai im italienischen Modena schwer. Auch dabei verlor am nächsten Tag der Beifahrer sein Leben und der Pilot fiel, wie Helmut Fath, lange Zeit aus.

Daraufhin galten der Eidgenosse Fritz Scheidegger und sein deutscher Schmiermax Horst Burkardt als Vize-Weltmeister des Vorjahres zunächst als die alleinigen Titelfavoriten. Den zweiten WM-Lauf in Hockenheim gewann jedoch Max Deubel mit seinem neuen Beifahrer Emil Hörner vor Scheidegger/Burkardt. Danach wechselten sich diese beiden Paarungen regelmäßig auf den ersten beiden Plätzen ab, bis am Ende die dreifachen Saisonsieger Max Deubel/Emil Hörner nach Abzug der Streichergebnisse mit 30 zu 28 Punkten die Oberhand behielten und Weltmeister waren.

Auch 1962 gewannen Deubel/Hörner drei der sechs Grand Prix sowie am Ende erneut die Weltmeisterschaft, und ebenso führte 1963 und 1964 kein Weg am Gespann, an dem ein Bild der von Wilhelm Busch erfundenen Lausbuben Max und Moritz prangte, kein Weg vorbei. Es waren jedoch jeweils knappe Entscheidungen mit zwei Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung.

1965 waren Fritz Scheidegger und sein britischer Beifahrer John Robinson derart überlegen, dass sie alle GP-Siege und demzufolge den WM-Titel für sich verbuchen konnten.

Nach zwei Vize-WM-Titeln 1965 und 1966, jeweils hinter Scheidegger/Robinson, sowie insgesamt zwölf Grand-Prix-Siegen und fünf Deutschen Meistertiteln (1961 bis 1965) zog sich Max Deubel vom aktiven Rennsport zurück. Er blieb dem Sport aber als Funktionär erhalten.

So war der ehemalige Restaurant- und Hotelbesitzer seit 1968 als Sportkommissar und später auch als Rennleiter für die DMSB-Vorgängerorganisation OMK als deutsche Motorradsport- bzw. Motorsport-Hoheit tätig und wurde 1986 Mitglied der Straßensportkommission des Motorrad-Weltverbandes FIM.

Außerdem war Deubel ein Unterstützer des aufstrebenden Rolf Steinhausen, der es selbst zwei Mal zu Weltmeisterehren brachte.

Herzlichen Glückwunsch, Max Deubel.

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