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Vorwürfe gegen Organisatoren stoßen auf Unverständnis

Von Helmut Ohner
Das Frohburger Dreieckrennen ist bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt

Das Frohburger Dreieckrennen ist bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt

Im Vorjahr verunglückte der Italiener Luca Salvadori in Frohburg tödlich. Dass sein Vater rechtliche Schritte gegen die Organisatoren eingeleitet hat, stößt bei Rennfahrerkollegen und Fans auf Unverständnis.

In der zweiten Runde des Rennens der Klasse SBK/STK 1000 kam es im Vorjahr in Frohburg zu einem verhängnisvollen Unfall. Während der Deutsche Didier Grams schwer verletzt überlebte, erlag der 32-jährige Italiener Luca Salvadori seinen Verletzungen. Jetzt präsentierte der Vater des verstorbenen Piloten eine Animation, die den Unfallhergang nachzeichnet, die von ursprünglichen Augenzeugenberichten abweichen.

In einem Video, das zum Jahreswechsel auf dem YouTube-Kanal seines Sohnes veröffentlicht wurde, erhebt er Vorwürfe gegen die Organisatoren der Veranstaltung, weil aus seiner Sicht und nach Ansicht des Teams schwerwiegende Sicherheitsmängel an der Streckensicherung vorlagen. In seinem Statement spricht er auch von rechtlichen Schritten, die von ihm eingeleitet wurden.

Diese Vorgehensweise von Maurizio Salvadori stößt bei Rennfahrerkollegen und Fans auf wenig Verständnis. «Was hier geschrieben wurde, ist nicht so gewesen und auch falsch analysiert worden. Wer vor Ort war und es gesehen hat, weiß genau, was passiert ist. Bitte keine Lügen in die Welt setzen, es reicht so schon, was in Deutschland los ist», so der knackige Kommentar von Didier Grams zu den Vorwürfen, die erhoben wurden.

«Der IRRC-Betreiber versucht immer, die Sicherheit zu gewährleisten. Jeder Rennfahrer, der an solchen Rennen teilnimmt, weiß, dass immer etwas passieren kann», verweist Olivier Lupberger auf die Gefahren des Sports. «In Frohburg, Herr Salvadore, war es ein normaler Rennunfall! Ich denke nicht, dass es fair ist, eine solche Aktion zu starten. Wir lieben diesen verrückten Rennsport und danken der IRRC-Organisation, dass sie uns das ermöglicht.»

«Das Hätte, Wenn und Aber! Was hier passiert ist, war ein tragischer Unfall! Ja, ich kann es beurteilen, weil ich der erste Verfolger hinter Didier und Luca war», schreibt IRRC-Superbike-Champion David Datzer. «Weder der DMSB, noch der MSC Frohburger Dreieck e.V. konnte hier etwas dafür! Und ich persönlich bin kein DMSB-Fan. Die Streckensicherung war korrekt, es war meiner Meinung nach sehr sicher.»

«Wir Road Racer, und da spreche ich für alle bzw. die meisten, die in Frohburg seit Jahren am Start stehen, wissen, das das Frohburger Dreieck für ihre Sicherheitsstandards mehr als ausreichend genormt ist, denn es ist Deutschland und dort ist, was Rennsport angeht, alles 110 Prozent, sonst würde dort heute gar nichts mehr laufen! Es wurde definitiv nichts falsch gemacht!»

«Ich bin ein Riesenfan von Luca. Er war ein richtiger Kämpfer, Enthusiast, und ich kann behaupten in Freund. Deshalb bin ich der Meinung, er selbst hätte diese Diskussionen nicht gewollt! Er wusste, was Road Racing bedeutet. Wir akzeptieren es, weil es geil ist! Er wusste Frohburg ist ein Road-Racing-Kurs, lang, schnell, aber ungefährlich. Er hat sechs echte Kurven und eine Schikane.»

«Bitte Herr Salvadori, Deutschland kann nichts dafür», appelliert Datzer an die Vernunft von Lucas Vater. «Was wäre gewesen, wenn so ein Unglück auf der Isle of Man passiert wäre? Die Isle of Man verantwortlich machen? Ich verstehe den Schmerz, der dahinter ist. Ich habe selbst gute Freunde verloren, aber es auf die Sicherheitsstandards schieben, ist keine Option! Ich fahre seit 2016 in Frohburg, bin seit 2019 auf der Isle of Man und ich bin froh, dass wir diese Rennen haben und fahren dürfen!»

«Road Racing ist gefährlich, doch ich bin der Meinung, eine Schuldzuweisung, was oder wie es passiert ist, ist nicht richtig! Und ich weiß um die Leidenschaft sowie den Willen Lucas Bescheid! Ich ignoriere die Leute, die <Scheiße> reden und keine Ahnung haben. Ich bin der Meinung, Luca ist und war ein Kämpfer, und er hat das Road Racing unterstützt. Ich werde ihn als großen Kämpfer und Idol in meinem Herzen behalten.»

«Man sollte froh sein, dass kleine Motorsportclubs sich alljährlich aufopfern, um solche Traditionsveranstaltungen aufrechtzuerhalten und damit auch dafür Sorge tragen, die Startgebühren überschaubar zu halten und Privatfahrern noch echtes Racing in einem professionellen Rahmen ermöglichen», schreibt ein User namens Da Basti auf Facebook stellvertretend für die Meinungen anderer Road-Racing-Fans.

Und weiter: «So schmerzhaft der Verlust von Luca auch ist, wäre es mit Sicherheit nicht in seinem Sinne gewesen, gegen genau solche Veranstaltungen vorzugehen. Jetzt das Haar in der Suppe zu suchen, weil der Schmerz groß ist und Geld keine Rolle spielt, finde ich absolut respektlos gegenüber allen Beteiligten!»

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