MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Weltmeister bauen neues LCR Suzuki-Gespann auf

Von Rudi Hagen
Streuer/Koerts vor Smits/Verbrugge in Assen

Streuer/Koerts vor Smits/Verbrugge in Assen

Bennie Streuer/Geert Koerts gewannen den letzten Lauf zur Dutch open auf dem TT Circuit in Assen. Für die WM-Saison 2016 bauen die Seitenwagen-Weltmeister jetzt ein neues LCR Suzuki-Gespann auf.

180 Punkte hatten Bennie Streuer und Beifahrer Geert Koerts (NL) am 23. August nach zehn WM-Läufen auf ihrem Konto, fünf mehr als der Brite Tim Reeves und sein französischer Beifahrer Gregory Cluze. Damit krönten die Niederländer ihre konstante Saisonleistung mit dem ersten Weltmeistertitel ihrer Laufbahn.

Bennie Streuer trat somit in die Fußstapfen seines Vaters Egbert, der von 1984 an dreimal in Folge den WM-Titel mit Beifahrer Bernard Schnieders in die Heimat nach Assen holte.

Für den 31-Jährigen aus Grolloo, einem kleinen Dorf in der Provinz Drenthe, nur 16 Kilometer vom TT Circuit Assen entfernt, ist die Verteidigung des Weltmeistertitels 2016 das erklärte Ziel. «Die WM ist für uns und unsere Sponsoren sehr wichtig», sagte Streuer am Rande der letzten beiden Läufe zu ONK Dutch Sidecars in Assen.

Sein eigenes Gespann hat Bennie Streuer bekanntlich an Gerard Daalhuizen verkauft. Es wird in der kommenden Saison vom Schweden Billy Gällros pilotiert, mit Daalhuizen als Beifahrer. Möglicherweise starten die beiden damit auch in der WM.

Das neue Streuer-Gespann wird wieder ein LCR sein, mit einem 1000er Motor von Suzuki. Von SPEEDWEEK.com gefragt, warum er denn nicht ein BMW-Aggregat nehme, wie beispielsweise vom IDM-Meister Uwe Gürck eingesetzt, sagte Streuer: «Die Suzuki hat einfach mehr Power.»

Mit seinem WM-Gespann von 2015 bestritt Bennie Streuer zusammen mit Geert Koerts an diesem Wochenende in Assen die beiden letzten Läufe zur Dutch open. Schon vor diesem Wochenende standen Kees Kentrop/Jeffrey Verhagen als Meister fest, aber Platz 2 wollten Streuer/Koerts schon ganz gerne noch holen. «In den Niederlanden werden pro Wochenende immer zwei Rennen gefahren und da es Terminkollisionen mit den WM-Läufen gab, haben wir sechs Rennen verpasst», erklärte Streuer die Situation.

Im ersten Lauf mussten sich Streuer/Koerts nach verpatztem Start durchs Vorderfeld kämpfen, wo sie sich dann heftig mit den Niederländern John Smits/Günther Verbrugge kabbelten. Nach mehrmaligem Führungswechsel schienen die Weltmeister durch zu sein, da kam es in der vorletzten Runde zu einer Karambolage. Streuer: «Die sind uns irgendwie auf den Auspufftopf gefahren, da ist er abgebrochen. Es war dann dermaßen laut, dass ich es nicht aushalten konnte, da sind wir eben raus gefahren.»

Im letzten Lauf holten Streuer/Koerts dann noch mal den Hammer raus. Mit 34 Sekunden Vorsprung deklassierten sie Smits/Verbrugge vor den Drittplatzierten Kentrop/Verhagen. Am Ende verpassten die Seitenwagen-Weltmeister Platz 2 in der Dutch open nur um 4,5 Punkte. Der Abstand zu den Titelträgern betrug 62,5 Punkte. Bei sechs nicht mitgefahrenen Rennen ist das wenig.

Wie zu hören war, spekulieren Kentrop/Verhagen auf eine WM-Teilnahme 2016.

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