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Int. Sidecar Trophy: Gärner, Rösinger und Bereuter

Von Andreas Gemeinhardt
Internationale Sidecar Trophy Oschersleben

Internationale Sidecar Trophy Oschersleben

Bereits eine Woche nach dem Event auf dem Red Bull Ring trafen sich die Teams der Internationalen Sidecar Trophy zum zweiten Mal in dieser Saison in Oschersleben.

Training
Das Training dominierten die Brüder Max und Marven Gärner. Oschersleben liegt den Beiden, die für Gespannfahrer ein untypisches Alter von Mitte Zwanzig aufweisen. Wenn ihr Weg weiter so steil nach oben zeigt, werden sie eine grosse Zukunft im Gespannsport haben. Rösinger/Kolloch lagen als bestes F2-Team auf Position zwei, daneben in Reihe eins Felix Bereuter mit Beifahrer Thomas Eisentraut. Die zweite Reihe ging mit Joosen/Faber und Ritzer/Ritzer an zwei niederländische Teams. Auf Position 6 als zweitbestes 600ccm-Gespann das Projektfahrzeug F600 (Fahrwerk eines F1, aber Motor mit 600ccm) von den Briten Ken Knapton mit Martin Hull im Boot. Kimeswenger/Billich, aus Österreich sowie Gall/Adler vervollständigten die dritte Startreihe. Insgesamt qualifizierten sich 22 Teams für die drei Wertungsläufe des Wochenendes. Pech hatte erneut das Ehepaar Gierlinger. Nach den Motorschäden vom Red Bull Ring haben sie den Ventiltrieb ihres Suzuki Triebwerkes noch immer nicht im Griff. Für die beiden sympathischen Bayern war nach dem Training Schluss.

Supersprint 6 Runden
Mit einem Raketenstart schossen Rösinger/Kolloch in Richtung erste Kurve. Auf der langen Anfahrt dorthin wurden sie von Bereuter/Eisentraut dann doch noch ausbeschleunigt, doch mit einem energischen Bremsmanöver pressten sich die Meisterschaftsführenden auf ihrem Baker F2-Gespann wieder vorbei. Die Pole-Setter hatten den Start verschlafen und eilten den Führenden hinterher. Schnell hatten sie Anschluss an die beiden Teams an der Spitze gefunden und waren nach dem zweiten Umlauf vorne. Die Führung im Rennen gaben sie bis zum Schluss nicht mehr ab und liessen sich den ersten Saisonsieg so richtig schmecken. Rösinger/Kolloch sicherten sich Platz zwei. Der letzte Podiumsplatz ging an das sehr stark fahrenden Duo Tassilo Gall mit seinem Aushilfsbeifahrer «Totti» Adler. Auf dem elften Platz kam Sebastian Winter ins Ziel, der sich für dieses Rennen Petra Pahl ins Boot holte. Sie ist normalerweise mit Lebenspartner Andre Hummel unterwegs, das neu aufgebaute Gespann ist aber noch nicht fertig, so nutzte sie die «Gastfahrt» zu Trainingszwecken. Mit Köster/Beckmann, Mathias/Wulf und Staschel/Martens beendeten F2-Teams in Wertung die ihr erstes Jahr in der Sidecar Trophy fahren. Nachwuchs ist also vorhanden und findet den Weg in die Serie. Alle drei Teams steigerten sich deutlich über das gesamte Wochenende. Die Siegerehrung fand abends beim traditionellen gemeinsamen Chiliessen aller Teams im Fahrerlager statt. Es wurden diesmal alle fünf Damen im Teilnehmerfeld, ausnahmslos Beifahrerinnen, geehrt.

Sprint 6 Runden
Der Start war fast ein Abbild des Supersprint-Starts. Bereuter vorne, um dann von Rösinger/Kolloch in der ersten Kurve, diesmal aussen, ausgebremst zu werden. Die Gärner-Brüder erneut schlecht weggekommen. Rösinger /Kolloch sollten ihre Führung nicht mehr abgeben. Sie siegten mit einer Gesamtzeit, die weniger als 2/10 Sekunden über ihrer Fahrzeit aus dem Supersprint lag. Gleichmäßiger geht es nicht mehr. Bereuter/Eisentraut konnten sich bis ins Ziel vor Max und Marven Gärner halten. Sie hatten auf neue Reifen gesetzt, zum Sieg langte es in diesem Rennen aber nicht, noch nicht. Die Österreicher Peter Kimeswenger und Markus Billich liefen als Vierte (zweitbestes 600ccm-Team) ins Ziel. Sie behaupten mit ihren konstant guten Ergebnissen den zweiten Platz in der Meisterschaftswertung. Dahinter Joosen/Faber die immer besser in Fahrt kommen vor Gall/Adler. Auf Platz 9 das Projektgespann von Ken Knapton / Martin Hull. Sie konnten sich gegen Markus Schwegler durchsetzen, der seinen Beifahrer Andre Hohensee verletzungsbedingt kurzerhand nach dem Training durch Diana Schwegler ersetzte. Die Dame bewies, das sie nichts von ihrem Können verlernt hatte. Kirst/Damaschke haben mit dem elften Platz nach ihrem Umstieg vom F3-Gespann auf das modernere F2-Gespann, endlich den Anschluss an die F2-Meute gefunden. Es galt die Umstellung vom Rechts- aufs Linksboot, Rechtsschaltung und weitere gravierende Änderungen erfolgreich umzusetzen. Ebenso haben Claus Pickl/David Mukabane noch mit dem Umstieg vom F3- auf das F2-Gespann zu kämpfen. Sie setzen seit dem Red Bull Ring auf eine neue, aerodynamischere, Verkleidung aus dem Hause Kirchgatterer (Österreich).

Rennen 11 Runden
Der Start, wie gehabt. Rösinger/Kolloch pressen sich am Ende der Start und Zielgeraden an Bereuter/Eisentraut vorbei. Die Gärnerbrüder mussten Ihr F1-Gespann bereits in der Einführungsrunde mit Bremsdefekt abstellen. Am Ende der ersten Runde übertrieben es Rösinger/Kolloch ein wenig und drehten sich ins Kiesbett. Fast das ganze Feld fuhr an den Havarierten vorbei. Zum Glück liess sich der Motor sofort wieder starten und die Beiden fanden auch einen Weg aus dem Kies. Mit einer sehenswerten Aufholjagd brachten die beiden es noch auf Platz 5. Vorne aber fuhren Felix Bereuter und Thomas Eisentraut ihrem ersten Sieg in der Sidecar Trophy entgegen. Die drei Top-Platzierungen des Wochenendes spülten die Beiden bis auf Position 4 in der Meisterschaftswertung nach vorne. Die Brüder Ritzer/Ritzer behaupteten sich auf Platz 2  mit heftiger Gegenwehr gegen Kimeswenger/Billich die den letzten Podestrang erlangten. Knapp dahinter Gall/Adler. Auf Position 5 wie erwähnt Rösinger/Kolloch vor dem belgischen Routinier Chris Baert und Knut Wassiak. Winter/Pahl auf Platz 7 vor Norbert Kirst und Ralf Damaschke. Bei den Beiden geht es auch um die Familienehre, denn sie liessen Bruder Jürgen Damaschke mit Jürgen Sabaschuss im Seitenwagen einen Platz hinter sich. Die beiden Team aus Norddeutschland treten immer gemeinsam auf, nur auf der Rennstrecke selbst ist dann Schluss mit Lustig. Ken Knapton musste sein F600-Projektgespann mit einem gebrochenen Kabel an der Benzinpumpe vorzeitig abstellen.

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