6er-Speedway Neuenknick: Kroner hoffte aufs Finale
Rund 1500 Zuschauer sahen in Neuenknick alles, was ein spannendes Speedwayrennen ausmacht. Es gab packende Fights und zahlreiche extrem enge Duelle auf einer Strecke, die sich von unterschiedlichen Seiten zeigte. Mal war sie trocken, steinhart und glatt, dann durch kurze aber starke Regengüsse nass und rutschig. Es war nicht einfach für die Fahrer, sich technisch wie fahrerisch darauf einzustellen.
Schnell war klar, dass es den dänischen ebenso wie den deutschen Fahrern darum ging, zu Beginn der Saison ein Zeichen zu setzen. Während sich Tobias Kroner gleich im ersten Lauf mit einem Superstart von außen an der Bande entlang vor das Feld setzte und zeigte, dass es nicht einfach werden würde an ihm vorbeizukommen, verschaffte sich das erst 18-jährige Talent Andreas Lyager Hansen in Heat 6 Riesenrespekt. Mit seinem risikoreichen Fahrstil ließ der Däne so starke Fahrer wie Mathias Bartz und Kroner hinter sich. Nach einem wahren Husarenritt und einem blitzartigen Angriff auf Kroner, an dem er in der Zielkurve wie im Flug vorbeizog, hatte Hansen sich in Heat 10 eine herausragende Ausgangsposition verschafft. In der Tabelle stand er gleichauf mit Bartz an der Spitze.
Alle Chancen vorne mitzumischen hatte bis dahin auch der Cloppenburger René Deddens, der in den Läufen 2 und 6 zeigte, welche Superstarts er hinlegen kann und wie artistisch er seine Maschine selbst in extremen Situationen beherrscht. Doch dann kam Lauf 16. Schon beim Start hatte der Schwede Mathias Thörnblom einen extremen Aufsteiger, den er gerade noch abfangen konnte. Am Ende der zweiten Runde erwischte es Deddens ausgangs der Zielkurve. Seine Maschine stellte sich auf und rutschte nach rechts in die Maschine des leicht versetzt hinter ihm fahrenden Dänen Andreas Jensen. In die durch die Luft zur Bande hin wirbelnden Maschinen von Deddens und Jensen, fuhr mit vollem Tempo der Däne Sam Jensen. Für alle drei hätte dieser gefährlich aussehende Crash böse enden können. Doch die Rennärzte gaben für Sam und Andreas Jensen unter dem Beifall des Publikums schnell Entwarnung. Wie sich später zeigte, kam auch Deddens mit Prellungen und einer Gehirnerschütterung einigermaßen glimpflich davon.
Die beiden Semifinales verbuchten Lyager Hansen und Bartz für sich, wobei Hansen am Ende mit zwei Punkten vor Bartz den Tagessieg errang. Tobias Kroner musste sich mit Rang 3 in der Gesamtwertung zufriedengeben.
Vielleicht hätte das Rennen für die beiden Deutschen Kroner und Bartz vorteilhafter ausgehen können, wenn der Finallauf gestartet worden wäre. Doch graue Wolkenberge und ein länger anhaltender Hagelschauer verkündeten nichts Gutes. Schon das zweite Semi fand bei strömendem Regen statt. Schiedsrichter Frank Debrecht hatte schließlich ein Einsehen und sagte den Finallauf ab.
Kroner war anzumerken, dass er auf das Finale gehofft hatte. «Das Fahrerfeld war stark und ausgeglichen. Wegen des Regens zwischendurch war die Rennstrecke schwierig und nicht immer kalkulierbar. Durch einige zu lange Wartezeiten zwischen den Rennen sind wir in den Regen gekommen, das hätte nicht sein müssen», meinte der Dohrener.
Ergebnisse Speedway Neuenknick/D:
I-Solo: 1. Andreas Lyager Hansen (DK), 24 Punkte. 2. Mathias Bartz (D), 22. 3. Tobias Kroner (D), 20. 4. Martin Steen Hansen (DK), 17. 5. Jonas Jensen (DK), 16. 6. Mike Trzensiok (PL), 16. 7. René Deddens (D), 11. 8. Oleg Mihailov (LV), 13. 9. Mathias Thörnblom (S), 11. 10. Danny Maaßen (D), 11. 11. Hubert Legowik (PL), 12. 12. Sam Jensen (DK), 8. 13. Niclas Sayrio (FIN), 7. 14. Artjoms Trofimovs (LV), 7. 15. Aureliusz Bielinski (PL), 6. 16. Henry van der Steen (NL), 5. 17. Jörg Tebbe (D), 1. 18. Andreas Jensen (DK), 0.
B-Solo: 1. Fabien Neid (D), 11 Punkte. 2. Maximilian Pott (D), 10. 3. Sascha Stumpe (D), 9. 4 Sjoerd Rozenberg (NL), 9. 5. Tim Brinkmann (D), 8. 6. Niels Oliver Wessel (D), 6. 7. Fabien Wachs (D), 5. 8. Dennis Helfer (D), 5. 9. Marcel Sebastian (D), 5. 10. Marc Leon Tebbe (D), 2. 11. Mika Meller (NL), 1.