Michael Härtel: «Gegner muss man erstmal besiegen»
Michael Härtel am Samstag bei der Fahrervorstellung in Dohren
Nein, das war kein guter Abend für Michael Härtel. Der 20-jährige Dingolfinger war am Samstagabend beim Flutlichtrennen im emsländischen Dohren am Start. Ohne Erfolg.
Im sogenannten Team Deutschland mit Kai Huckenbeck, Mark Riss, Max Dilger, René Deddens und Lukas Fienhage konnte Härtel keinen einzigen Punkt zur hohen 28:61-Niederlage gegen ein Team, genannt Rest der Welt, mit Peter Kildemand (DK), Anders Thomsen (DK), Andrejs Lebedevs (LV), Robert Lambert (GB), Jakub Jamrog (PL) und Daniel Kaczmarek (PL), beitragen.
Und dazu stürzte Härtel noch in seinem letzten Heat, besser gesagt, er rutschte in der Startkurve in die Airfence, konnte aber unverletzt wieder ins Fahrerlager zurückgehen. Heute ist er in der OneSolar Arena in Landshut Ellermühle zum Finale der Deutschen Meisterschaft U21 am Start, da kann er schlechte Gedanken vom Vortag nicht gebrauchen.
Vor dem Flutlichtevent in Dohren sprach SPEEDWEEK.com mit Michael Härtel.
Hallo Michi, geht es dir schon wieder richtig gut nach der deiner Verletzung vom Langbahn-GP in Frankreich?
Nein, nicht hundertprozentig, meine rechte Hand und der Unterarm tun mir immer noch weh.
In der nächsten Woche sind es vier Monate seit dem Crash in La Réole. Warum hat es so lange gedauert, bis die Sache halbwegs auskuriert war?
Tja, ich bin in Frankreich nicht gleich operiert worden, das ist ja auch nicht immer möglich, aber man hat Elle und Speiche, die sich übereinander geschoben hatten, so belassen, anstatt sie zu richten. Als ich dann in Deutschland ankam, war der Arm voll aufgepumpt und die Operationen gestalteten sich in der Folge sehr schwierig.
Dieses Jahr, in das du so hoffnungsvoll gestartet bist, war kein gutes für dich. Denkst du manchmal, du hättest dich besser um deinen Beruf kümmern sollen, anstatt Bahnsport-Profi zu werden?
Nein, ich wollte zwar dieses Jahr im Sport durchstarten, hatte meine Ausbildung und das Abitur in der Tasche, und es lief auch gut in Ipswich, aber ich blicke jetzt nach vorne und schaue vor allem erstmal, was in Landshut passiert. Da ist es schwierig zu überholen und die Gegner muss man auch alle erst einmal besiegen.
Auslöser des Sturzes in Frankreich war ja Martin Smolinski. Hat er danach eigentlich mal mit dir gesprochen?
Nein.
Wie geht es jetzt weiter mit dir?
Nach der DM in Landshut bin ich nächste Woche noch in Wittstock dabei und für die Zukunft muss ich abwarten. Ich arbeite jetzt erstmal als Industriemechaniker bei uns in Dingolfing, denn was soll ich zuhause über den Winter herumsitzen? Ich nehme an, im kommenden Jahr werde ich in ein, zwei Ligen wie bisher auch fahren.