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MSC Dohren: Kleiner Speedway-Riese aus dem Emsland

Von Rudi Hagen
Starthäuschen auf dem urigen Eichenring in Dohren

Starthäuschen auf dem urigen Eichenring in Dohren

Die Entwicklung des MSC Dohren ist bemerkenswert. Was dieser Club leistet, ist aller Ehren wert. Familie Kroner hat einen großen Anteil daran.

Der MSC Dohren ist ein kleiner Verein im Emsland mit der kleinsten Speedwaybahn Deutschlands. Der Eichenring misst gerade mal 215 m. Aber wenn sich die Saison im Oktober ihrem Ende zuneigt, dann zeigt sich immer wieder, dass der kleine Club ein Riese sein kann.

Über 4000 Zuschauer kamen zuletzt wieder zum Flutlichtrennen ins an sich beschauliche Dohren, eine von drei Gemeinden der Samtgemeinde Herzlake im Landkreis Emsland. Ihnen wurde zum Saisonausklang wie fast schon gewohnt eine Menge geboten. Ein interessantes Fahrerfeld, spannende Rennen, viel Musik und Feuerwerk, alles auch auf einer großen Videoleinwand zu verfolgen.

Den MSC Dohren, diesen kleinen Verein, gibt es jetzt schon 38 Jahre. In den 1970er Jahren knatterten einige Jungs nur so aus Jux und Dollerei mit ihren Mopeds auf einem Gelände hinter dem Dohrener Friedhof herum. 1980 gründeten sie den Club, später gab es auf dem Gelände, welches jetzt der Eichenring ist, «wilde» Rennen. Die Flutlichtlampen fanden sie in der ehemaligen DDR.

Um die Jahrtausendwende nahm Engelbert Wippermann die Bahn für den DMSB ab, nachdem Leute wie Meik Lüders und Josef Hukelmann sich vehement für den MSC Dohren eingesetzt hatten und der dann 1999 als ADAC Ortsclub eingetragen wurde.

Solche Projekte leben immer von der Energie und Strahlkraft einzelner Personen, oft auch ganzer Familien. Hier war und ist es die Familie Kroner, mit der der Aufstieg des kleinen Dorfclubs besonders verbunden ist. Josef Kroner als ehemaliger Fahrer und langjähriger Vorsitzender, der viel Unterstützung von seiner Frau Anne erhält, ist hier an erster Stelle zu nennen.

Seit vergangenem Jahr hat Josef Kroner das Amt des 1. Vorsitzenden an seinen Sohn Tobias abgegeben, der auf eine beachtliche Speedway-Karriere zurückblicken kann und beruflich und sportlich bestens vernetzt ist. Er wird unter anderem auch von seinem Bruder Christof unterstützt.

Der Club hat sich über die Jahre aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit nicht nur innerhalb der Gemeinde ein ungemein positives Image geschaffen, auch der ADAC steht voll und ganz hinter dem MSC Dohren. Das macht sich auch finanziell bemerkbar. «Wir haben eine Airfence über die gesamte Bahnlänge gekauft», freut sich Tobias Kroner, «der ADAC hat zirka 50 Prozent des Kaufpreises übernommen, den Rest konnten wir größtenteils über Sponsorengelder tragen.»

Die Jugendarbeit liegt dem Club sehr am Herzen. Jeden ersten und letzten Mittwoch im Monat kann auf dem Eichenring unter der Anleitung von ausgebildeten Trainern und Jugendgruppenleitern wie dem Deutschen Langbahnmeister Jörg Tebbe, der ebenfalls in Dohren wohnt, trainiert werden. Motorräder und Ausrüstung werden dabei auf Wunsch gestellt. Im Speedway-Team-Cup ist der MSC Dohren mit dem «Emsland Speedway Team Dohren» mittlerweile ebenfalls gut platziert.

Wie viel Herzblut bei den Verantwortlichen hinter ihrem Engagement steckt, weiß man, wenn bei Clubabenden schon mal die vereinseigene Hymne gesungen wird. Da heißt es unter anderem: «Wir sind stets Kameraden und haben frohen Mut, wenn die Motoren brummen, tut das dem Herzen gut.»

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