Michael Härtel: «Insolvenz angemeldet, nicht bezahlt»
Michi Härtel (vorne) hat 2020 einen vollen Terminplan
Michael Härtel hat bereits mehrere Ligaverträge in der Tasche und wird im Speedway-Sport einer der meistbeschäftigten Fahrer aus Deutschland sein. Härtel hat in Outrup unterschrieben und wird erstmals in der dänischen Liga starten. Dem MSC Olching hält der Bayer im Speedway-Team-Cup die Treue.
In der Bundesliga hat Härtel nach dem Rückzug der Wittstocker Wölfe aus Deutschlands höchster Speedwayliga einen neuen Club gefunden: 2020 wird der 22-Jährige für den MC Güstrow und dessen Torros am Startband stehen.
«Mit dem Güstrower Verein habe ich schon seit Jahren ein super Verhältnis», erzählte Härtel. «Ich bin da als kleiner Bub gefahren, sobald ich auf der 500er war. Ich war dort war recht erfolgreich und habe 2015 den Pfingstpokal gewonnen, der ja eines der Highlights unter den offenen Rennen ist. Ich habe da oben viele Freunde und Fans, auch meine Freundin kommt von dort.»
Da der Club in die Speedway-Bundesliga aufstieg, hat Härtel natürlich Interesse, für die Barlachstädter zu starten: «Es waren relativ schnelle Verhandlungen, als ich erfahren habe, dass Güstrow Bundesliga fährt. Es blieb nur abzuwarten, bis die Fahrereinteilungen da waren und klar wurde, dass sie mich unterbringen können.»
In Großbritannien hat sich der Deutsche Langbahnmeister den King’s Lynn Stars angeschlossen; er wird in der höchsten Liga an den Start gehen. «Die Voraussetzungen sind perfekt, der Teammanager ist ein Deutscher, von dem her ist das super», so Härtel zum Club im Osten Englands.
Härtel trifft in King’s Lynn auf bekannte Fahrer, mit Erik Riss steht ein weiterer Deutscher im Team. «Mit Erik, Robert Lambert und Craig Cook sind ein paar Typen dabei, mit denen man gut im Team fahren kann», bemerkte der Youngster. «Ich hoffe auf eine unfallfreie Saison, dass ich meinen Punkte-Average erfahren und mich behaupten kann.»
Alternativ hätte der 22-Jährige auch in der zweiten britischen Liga starten können, doch teils lukrative Offerten schlug er aus. «Ich bin in die erste Liga gegangen, weil ich sicher weiß, dass meine Rennen montags und donnerstags sind. Deshalb habe ich keine Probleme mit Terminüberschneidungen am Wochenende und den Rennen in Dänemark, die mittwochs oder am Freitag sind», begründete Härtel seine Entscheidung. «Ich hatte gute Angebote aus der zweiten Liga in England, die ich jedoch ablehnte, obwohl ich mehr Rennen gehabt hätte. So kann ich auch mal ein offenes Rennen in Deutschland oder im Team-Cup fahren, wo ich meist keine weite Anreise habe und Geld verdiene.»
Auf weitere Liga-Einsätze hofft Härtel, der 2020 kein Junior mehr sein wird, in der polnischen Liga. «In Polen habe ich pro forma einen Vertrag in der Ekstraliga bei Czestochowa unterschrieben, da ich zu ihnen einen guten Kontakt habe. Wenn man in Polen fahren will, egal ob in der ersten oder zweiten Liga oder als Gastfahrer, muss man einen Vertrag haben – und den darf man nur in den Transferfenstern abschließen.»
Härtel weiter: «Das geschah aber nicht in der Absicht, Ekstraliga zu fahren, so realistisch muss man sein. Aber durch den Kontakt zu Czestochowa bekomme ich Kontakte zu Clubs in den unteren Ligen. Ich habe mich auf den Kontakt verlassen, da die zuverlässig sind und ich nicht wieder in die Scheiße treten wollte wie in Krakau, weil die Insolvenz angemeldet und mich nicht bezahlt haben.»