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Erik Riss: Speedway-Ligapläne durcheinandergewirbelt

Von Manuel Wüst
Erik Riss (vorne)

Erik Riss (vorne)

Erik Riss hatte im Winter mehrere Optionen, um in europäischen Speedway-Ligen zu starten. Dann wurde der Oberschwabe gezwungen, seine Pläne für die Saison 2021 nach und nach anzupassen.

Zurückblickend auf das Jahr 2020, das für Erik Riss im Zuge der Corona-Pandemie gänzlich ausfiel, unterstrich der 25-Jährige seine große Hoffnung für diese Saison: «Ich bin froh, wenn ich überhaupt zum Fahren komme!»

Ein fester Bestandteil sollten die Rennen in der polnischen Liga mit den Wölfen Wittstock sein, die jedoch wegen behördlicher Auflagen im Gegensatz zu 2020 nicht möglich sind, was für Riss ein herber Rückschlag war. Glücklicherweise hatte Erik zum Zeitpunkt des Ligaaus’ der Wölfe Verträge in Großbritannien in der Tasche, die von ihm eigentlich schon abgesagt waren.

«Ich wollte eigentlich immer in England fahren», so Riss im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich hatte schon zwei Clubs in England. Als ich die Chance hatte in Schweden und Dänemark zu fahren, sah es in England aber nicht gut aus für dieses Jahr, weil sie noch nicht mit dem Impfen begonnen hatten. Das war der Grund, weshalb ich gesagt habe, dass ich nicht in England, sondern in Skandinavien fahre.»

Mit erfolgreichem Fortschreiten der Impfkampagne in Großbritannien, und einer klaren Strategie für den Ligabetrieb, änderten sich die Umstände für Riss, sodass Ende März bekanntgegeben wurde, dass er 2021 dort in zwei Ligen fahren wird. «In England hat sich die Lage sehr schnell verbessert, für mich persönlich macht England viel mehr Sinn», hielt der Seibranzer fest. «In England habe ich rund 60 Rennen. Für mich ist wichtig, dass ich Rennen fahren, auf dem Motorrad sitzen und Geld verdienen kann.»

Riss unterschrieb für King’s Lynn und Birmingham, seinen Lebensmittelpunkt verlegt er auf die britische Insel.

Durch das Aus von Wittstock steht Riss ohne Club in der polnischen Liga da: «Ich hoffe, dass noch etwas zustande kommt. Ich habe mit dem ein oder anderen Club gesprochen, aber die Teams sind zurzeit alle voll. Immerhin habe ich England und das sieht gut aus. Ich hoffe, dass alles wie geplant stattfindet.»

Das Fehlen von Polen hat auch etwas Gutes, hält Riss fest, der eigentlich diese Woche in der dänischen Liga für Brovst gefahren wäre, doch das Rennen wurde wegen schlechter Wetterprognosen verlegt. «In Polen gibt es die Regelung, dass wenn man polnische Liga fährt, man nur eine begrenzte Zahl an weiteren Ligen fahren darf. Dadurch, dass ich jetzt nicht für Wittstock fahre, hat sich dieses Problem aufgelöst. Solange ich keinen Club in Polen habe, kann ich fahren für wen ich will.»

Die Planung für Riss sieht vor die Reise nach England anzutreten, sobald alle Formalitäten erledigt sind. «England soll Mitte Mai losgehen und die zweite Liga im Juni. Ich wollte eigentlich nächstes Wochenende mit meinem Equipment rüber, aber ich warte immer noch auf mein Visum, das ich jetzt benötige», berichtete der zweifache Langbahn-Weltmeister von den Herausforderungen, die sich durch den Brexit ergeben.

Offen zeigt sich Riss für ein Engagement in Deutschland, wo er noch ohne Club für das Bundesliga-Finale in Güstrow ist.

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